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50 Jahre Atommüll in Asse II

Asse II seit 2009

14 Kritikpunkte

Petition gegen Verfüllung

Hintergrund zur Petition


Auftaktkundgebung am Kanzleramt: Frau Merkel ist verantwortlich für die Bestellung und Entlassung von Ministern, auch im Umwelt-Ressort


Zug der Asse-Freunde vor Kanzleramt und Reichstagsgebäude entlang zum Brandenburger Tor. Immer schön außerhalb der Bannmeile bleiben!


Forderungen an den Bundestag zur gesetzlichen Verpflichtung des Betreibers auf Beachtung wissenschaftlicher Kritik an seinen Maßnahmen wurden verlesen


Die Öffentlichkeit wird anhand des großen Tafelbildes über das Problem der Atommüll-Kammern informiert: was passiert, wenn man den Abfluss dicht macht?


Weiter auf dem Weg zum Umweltministerium südlich des Potsdamer Platzes


Auch das Umweltministerium wird darüber aufgeklärt, welche Auswirkungen eine Verfüllung der Begleitstrecken vor den Atommüll-Kammer haben kann


Unterabteilungsleiter Peter Hart aus dem Umweltministerium (Ministerialdirigent, Unterabteilung RS III „Nukleare Ver- und Entsorgung“) nimmt die Ausführungen immerhin zur Kenntnis


Seine Stellungnahme bleibt für die Protestierenden unbefriedigend. Er geht nicht auf die Ignoranz des Betreibers gegenüber wissenschaftlicher Kritik ein.

Demonstration am 2. Mai 2017 in Berlin
obige Fotos: Manfred Kramer

Unter dem Motto "Atommüll in der Asse trocken halten! - Betreiber von Asse II darf Kritik nicht länger ignorieren!" protestierte am 2. Mai der Asse II-Koordinationskreis in Berlin dagegen, wie Bundes- und Landesbehörden mit der Schachtanlage Asse II umgehen.
Um 11 Uhr begann die Protestaktion vor dem Kanzleramt, wurde mit Zwischenkundgebungen am Brandenburger Tor fortgesetzt und endete um nach einer Abschlusskundgebung um 13 Uhr vor dem Bundesumweltministerterium.

Der Asse II-Koordinationskreis forderte zum Umgang mit der Schachtanlage – unabhängig davon, wer die Anlage betreibt – bekanntlich folgendes:
1. Der Betreiber muss endlich eine detaillierte Planung für die Rückholung des Atommülls vorlegen! Alle Arbeiten im Bergwerk sind in ihren Auswirkungen auf die Rückholung abzuwägen und zu dokumentieren.
2. Der fragliche Stollen, die „2. südliche Richtstrecke nach Westen auf der 750 m-Sohle“, ist offen zu halten und zu pflegen, solange ausreichende Bergsicherheit gegeben ist!
3. Das Notfallkonzept ist zu revidieren: Atommüll muss möglichst trocken gehalten werden, Durchnässung und Auflösung dürfen nicht billigend in Kauf genommen werden!
Unterstützung dieser Forderungen hier

Wegen der Vorgänge um die geplante Verfüllung auf der 750-m-Sohle richtete der Asse II-Koordinationskreis heute auch Forderungen an den Gesetzgeber, den Deutschen Bundestag:
- Der Gesetzgeber muss den verantwortlichen Behörden vorgeben, dass alle Maßnahmen in der Schachtanlage Asse II gemäß dem Auftrag (§57b AtG) zur Rückholung des Atommülls zu bewerten sind. Das betrifft sowohl die Notfallplanung als auch alle anderen Maßnahmen.
- Es muss gesetzlich festgelegt werden, dass abzuwägen und zu dokumentieren ist, welche Auswirkungen Arbeiten und Genehmigungen auf die Rückholung haben.

Die Bürgerinnen und Bürger heutiger und künftiger Generationen haben ein Recht auf Schutz vor den radioaktiven Stoffen in der Asse und ebenso ein Recht auf nachvollziehbare Genehmigungsverfahren für die Veränderungen, die der Betreiber in der Schachtanlage Asse II vornimmt!


Aufruf zur Kundgebung:

Asse II: Verfüllung kann Atommüll fluten

Wir sorgen uns um die weitere Entwicklung im Atommüll-Lager Asse II, 15 km südöstlich von Braunschweig. Hier wird nicht nach dem Stand von Wissenschaft und Technik gearbeitet, obwohl in Asse II ca. 50.000 Kubikmeter Atommüll lagern, außerdem hochgiftige Stoffe. Darunter ca. 28 kg Plutonium, ca. 102 t Uran, ca. 87 t Thorium, Kernbrennstoffe und ca. 500 kg Arsen.

Demnächst will das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) einen Stollen auf der 750 m-Sohle komplett mit Sorelbeton verfüllen, die „2. südliche Richtstrecke nach Westen“. Dieser Stollen führt vor den verschlossenen Atommüll-Einlagerungskammern entlang.

In diesem Stollen werden gegenwärtig an verschiedenen Stellen teilweise radioaktiv kontaminierte Salzlösungen („Laugen“) aufgefangen. Diese stammen vermutlich aus dem Laugenzufluss von 12 m³ täglich und haben wohl den Atommüll in den Kammern durchflossen. Täglich wird neben 20 bis 30 Litern radioaktiver Lauge auf dieser Sohle auch etwa ein halber Kubikmeter an Lauge aufgefangen, die noch nicht kontaminiert ist. Wenn der betreffende Stollen verfüllt wird, könnten etwaige neue Laugenzuflüsse nicht mehr aus den Kammern abfließen, also auch nicht mehr gefunden und abgepumpt werden.

Daher droht die schleichende Flutung des Atommülls auf der 750 m-Sohle. Die Asse 2-Begleitgruppe hat vielfach versucht, den Betreiber oder die Aufsichtsbehörden dazu zu bewegen, auf die formulierte wissenschaftliche Kritik an diesem Vorhaben im Genehmigungsverfahren einzugehen und dort begründet zu dokumentieren. Bislang ohne Erfolg, siehe: www.asse-watch.de/pdf/Krupp_Auswertung_BfS_Antragstellung.pdf

Wir fordern:

1. Alle Arbeiten im Bergwerk in ihren Auswirkungen auf die Rückholung abwägen und dokumentieren! Der Betreiber muss endlich eine detaillierte Planung für die Rückholung des Atommülls vorlegen!
2. Die »2. südliche Richtstrecke nach Westen auf der 750 m-Sohle« offen halten und pflegen, solange ausreichende Bergsicherheit gegeben ist!
3. Das Notfallkonzept revidieren: Atommüll muss möglichst trocken gehalten werden, Durchnässung und Auflösung dürfen nicht billigend in Kauf genommen werden!

Kommt zu den Kundgebungen,
lauft mit uns den Weg vom Kanzleramt zum Umweltministerium,
unterstützt unsere Forderungen

Kundgebungs-Stationen der Demonstration:
11.00 Uhr Kanzleramt:
Kanzleramts-Chef Peter Altmaier war vom 22.5.2012 – 17.12.2013 Umweltminister und hat das BfS nicht mehr an die Zügel genommen.
Kanzlerin Angela Merkel war verantwortlich für die Berufung und Entlassung von Ministern, die vorher die Asse zuständig waren: 22.11.2005 bis 31.12.2008 Forschungsministerin Annette Schavan, ab 1.1.2009 Sigmar Gabriel, 28.10.2009 – 21.5.2012 Norbert Röttgen.
Überdies ist Merkels Verharmlosung der Gefahren von Radionaktivität fast sprichwörtlich:
Beim Kuchenbacken geht auch mal etwas Backpulver daneben.“ (anlässlich der Schlampereien bei der Befüllung von Castor-Behältern in ihrer Zeit als Umweltministerin).
12.30 Uhr Umweltministerium:
Barbara Hendricks ist als Umweltministerin politisch verantwortlich für das Handeln des BfS, des Betreiber von Asse II. Sie könnte den Betreiber anweisen, wissenschaftliche Kritik bei den Planungen zu berücksichtigen, die Verfüllung der fraglichen Begleitstrecke zu unterlassen, ein taugliches Notfallkonzept zu entwickeln und die Planung für die Rückholung des Atommülls voranzutreiben.


Unterzeichnung eines Protestbriefes bei http://kurzlink.de/keine-asseflutung,
mehr Informationen auf www.asse-watch.de

V.i.S.d.P: Andreas Riekeberg, Wolfenbüttel






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