Auftaktkundgebung
am Kanzleramt: Frau Merkel ist verantwortlich für die
Bestellung und Entlassung von Ministern, auch im Umwelt-Ressort
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Zug
der Asse-Freunde vor Kanzleramt und Reichstagsgebäude entlang
zum Brandenburger Tor. Immer schön außerhalb der
Bannmeile bleiben!
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Forderungen
an den Bundestag zur gesetzlichen Verpflichtung des Betreibers auf
Beachtung wissenschaftlicher Kritik an seinen Maßnahmen
wurden verlesen
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Die
Öffentlichkeit wird anhand des großen Tafelbildes über
das Problem der Atommüll-Kammern informiert: was passiert,
wenn man den Abfluss dicht macht?
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Weiter
auf dem Weg zum Umweltministerium südlich des Potsdamer
Platzes
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Auch
das Umweltministerium wird darüber aufgeklärt, welche
Auswirkungen eine Verfüllung der Begleitstrecken vor den
Atommüll-Kammer haben kann
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Unterabteilungsleiter
Peter Hart aus dem Umweltministerium (Ministerialdirigent,
Unterabteilung RS III „Nukleare Ver- und Entsorgung“)
nimmt die Ausführungen immerhin zur Kenntnis
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Seine
Stellungnahme bleibt für die Protestierenden unbefriedigend.
Er geht nicht auf die Ignoranz des Betreibers gegenüber
wissenschaftlicher Kritik ein.
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Demonstration
am 2. Mai 2017 in Berlin obige
Fotos: Manfred Kramer
Unter dem Motto "Atommüll
in der Asse trocken halten! - Betreiber von Asse II darf Kritik
nicht länger ignorieren!" protestierte am 2. Mai der
Asse II-Koordinationskreis in Berlin dagegen, wie Bundes- und
Landesbehörden mit der Schachtanlage Asse II umgehen. Um
11 Uhr begann die Protestaktion vor dem Kanzleramt, wurde mit
Zwischenkundgebungen am Brandenburger Tor fortgesetzt und endete
um nach einer Abschlusskundgebung um 13 Uhr vor dem
Bundesumweltministerterium.
Der Asse
II-Koordinationskreis forderte zum Umgang mit der Schachtanlage –
unabhängig davon, wer die Anlage betreibt – bekanntlich
folgendes: 1. Der Betreiber muss endlich eine detaillierte
Planung für die Rückholung des Atommülls vorlegen!
Alle Arbeiten im Bergwerk sind in ihren Auswirkungen auf die
Rückholung abzuwägen und zu dokumentieren. 2. Der
fragliche Stollen, die „2. südliche Richtstrecke nach
Westen auf der 750 m-Sohle“, ist offen zu halten und zu
pflegen, solange ausreichende Bergsicherheit gegeben ist! 3.
Das Notfallkonzept ist zu revidieren: Atommüll muss möglichst
trocken gehalten werden, Durchnässung und Auflösung
dürfen nicht billigend in Kauf genommen werden!
Unterstützung
dieser Forderungen hier
Wegen der Vorgänge um
die geplante Verfüllung auf der 750-m-Sohle richtete der Asse
II-Koordinationskreis heute auch
Forderungen an den Gesetzgeber,
den Deutschen Bundestag: - Der Gesetzgeber muss den
verantwortlichen Behörden vorgeben, dass alle Maßnahmen
in der Schachtanlage Asse II gemäß dem Auftrag (§57b
AtG) zur Rückholung des Atommülls zu bewerten sind. Das
betrifft sowohl die Notfallplanung als auch alle anderen
Maßnahmen. - Es muss gesetzlich festgelegt werden, dass
abzuwägen und zu dokumentieren ist, welche Auswirkungen
Arbeiten und Genehmigungen auf die Rückholung haben.
Die
Bürgerinnen und Bürger heutiger und künftiger
Generationen haben ein Recht auf Schutz vor den radioaktiven
Stoffen in der Asse und ebenso ein Recht auf nachvollziehbare
Genehmigungsverfahren für die Veränderungen, die der
Betreiber in der Schachtanlage Asse II vornimmt!
Aufruf
zur Kundgebung:
Asse
II: Verfüllung kann Atommüll fluten
Wir
sorgen uns um die weitere Entwicklung im Atommüll-Lager Asse
II, 15 km südöstlich von Braunschweig. Hier wird nicht
nach dem Stand von Wissenschaft und Technik gearbeitet, obwohl in
Asse II ca. 50.000 Kubikmeter Atommüll lagern, außerdem
hochgiftige Stoffe. Darunter ca. 28 kg Plutonium, ca. 102 t
Uran, ca. 87 t Thorium, Kernbrennstoffe und ca. 500 kg Arsen.
Demnächst will das Bundesamt
für Strahlenschutz (BfS) einen Stollen auf der 750 m-Sohle
komplett mit Sorelbeton verfüllen, die „2. südliche
Richtstrecke nach Westen“. Dieser Stollen führt vor den
verschlossenen Atommüll-Einlagerungskammern entlang.
In diesem Stollen werden
gegenwärtig an verschiedenen Stellen teilweise radioaktiv
kontaminierte Salzlösungen („Laugen“)
aufgefangen. Diese stammen vermutlich aus dem Laugenzufluss von 12
m³ täglich und haben wohl den Atommüll in den
Kammern durchflossen. Täglich wird neben 20 bis 30 Litern
radioaktiver Lauge auf dieser Sohle auch etwa ein halber
Kubikmeter an Lauge aufgefangen, die noch nicht kontaminiert ist.
Wenn der betreffende Stollen verfüllt wird, könnten
etwaige neue Laugenzuflüsse nicht mehr aus den Kammern
abfließen, also auch nicht mehr gefunden und abgepumpt
werden.
Daher droht die schleichende
Flutung des Atommülls auf der 750 m-Sohle. Die Asse
2-Begleitgruppe hat vielfach versucht, den Betreiber oder die
Aufsichtsbehörden dazu zu bewegen, auf die formulierte
wissenschaftliche Kritik an diesem Vorhaben im
Genehmigungsverfahren einzugehen und dort begründet zu
dokumentieren. Bislang ohne Erfolg, siehe:
www.asse-watch.de/pdf/Krupp_Auswertung_BfS_Antragstellung.pdf
Wir fordern:
1.
Alle Arbeiten im Bergwerk in ihren Auswirkungen auf die Rückholung
abwägen und dokumentieren! Der Betreiber muss endlich eine
detaillierte Planung für die Rückholung des Atommülls
vorlegen!
2.
Die »2. südliche Richtstrecke nach Westen auf der 750
m-Sohle« offen halten und pflegen, solange ausreichende
Bergsicherheit gegeben ist!
3.
Das Notfallkonzept revidieren: Atommüll muss möglichst
trocken gehalten werden, Durchnässung und Auflösung
dürfen nicht billigend in Kauf genommen werden!
Kommt zu den Kundgebungen, lauft
mit uns den Weg vom Kanzleramt zum Umweltministerium, unterstützt
unsere Forderungen
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Kundgebungs-Stationen
der Demonstration:
11.00
Uhr Kanzleramt: Kanzleramts-Chef Peter Altmaier
war vom
22.5.2012 – 17.12.2013 Umweltminister und hat das BfS nicht
mehr an die Zügel genommen. Kanzlerin
Angela Merkel war
verantwortlich für die Berufung und Entlassung von Ministern,
die vorher die Asse zuständig waren: 22.11.2005 bis
31.12.2008 Forschungsministerin Annette Schavan, ab 1.1.2009
Sigmar Gabriel, 28.10.2009 – 21.5.2012 Norbert
Röttgen. Überdies ist Merkels Verharmlosung der
Gefahren von Radionaktivität fast sprichwörtlich: „Beim
Kuchenbacken geht auch mal etwas Backpulver daneben.“
(anlässlich
der Schlampereien bei der Befüllung von Castor-Behältern
in ihrer Zeit als Umweltministerin).
12.30
Uhr Umweltministerium: Barbara Hendricks ist
als Umweltministerin politisch verantwortlich für das Handeln
des BfS, des Betreiber von Asse II. Sie könnte den Betreiber
anweisen, wissenschaftliche Kritik bei den Planungen zu
berücksichtigen, die Verfüllung der fraglichen
Begleitstrecke zu unterlassen, ein taugliches Notfallkonzept zu
entwickeln und die Planung für die Rückholung des
Atommülls voranzutreiben.
Unterzeichnung eines
Protestbriefes bei
http://kurzlink.de/keine-asseflutung,
mehr Informationen auf www.asse-watch.de
V.i.S.d.P:
Andreas Riekeberg, Wolfenbüttel
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