Oben auf dieser Seite: die aktuellen Presse-Erklärungen, unten: Zeitleiste der Ereignisse seit 2009 |
ASSE-watch 50.000 Kubikmeter Atommüll wurden 15 km südöstlich von Braunschweig in das ehemalige Salzbergwerk Asse II eingelagert. Seit bald 30 Jahren treten täglich 13-14 Kubikmeter Wasser in das Bergwerk ein. Daher droht die Flutung des Atommülls. Das Wasser („Asse-Wasser“) muss abtransportiert werden, damit es nicht den Atommüll auflöst und ausschwemmt. |
Hier eintragen in Email-Liste mit aktuellen Informationen zu Asse 2 Die nächste öffentliche Sitzung des Asse II-Koordinationskreises: Kontakt: a.riekeberg [ät] jpberlin.de Offenen Brief unterstützen! „Gegen neue Atomanlagen in der Nähe von Ortschaften!“ Ökumenische Asse-Andachten: Immer zum Jahreszeitenwechsel am Sonntag um 18 Uhr vor der Schachtanlage Asse II oberhalb von Remlingen. Die nächsten Asse-Andacht findt statt: So., 20. September 2022, 18 Uhr |
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Veröffentlichungen
des Asse II-Koordinationskreises:
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Einhellige
Kritik am Betreiber von Asse II und dessen Plänen
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Offenen Brief „Gegen neue Atomanlagen in der Nähe von Ortschaften! - Keine Atommüll-Fabrik und kein Zwischenlager auf der Asse!“ unterstützen! Hier können die Forderungen des Asse II-Koordinationskreises „Gegen neue Atomanlagen in der Nähe von Ortschaften!“ als offener Brief bei an BGE, BMUV und NMU unterstützt werden! |
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Asse-Standortentscheidung der BGE lückenhaft Zur Frage der Errichtung einer Konditionierungsanlage und eines Zwischenlagers für Atommüll an der Asse hat am 18.10.2021 das Bundesumweltministerium das Ergebnis des sogenannten „Beleuchtungsprozesses“ bekanntgegeben. Nach der Standortentscheidung der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hatte es im letzten Jahr heftige Proteste von Bürgerinitiativen, deutliche Kritik von Wissenschaftlern und entsprechende Resolutionen von Kommunalparlamenten gegeben. Daraufhin war eine weitere Gruppe von Wissenschaftlern beauftragt worden, den Entscheidungsprozess zu „beleuchten“. Die BGE hatte ihre Entscheidung gegen den Vergleich Asse-naher Standorte mit Asse-fernen Standorten vor allem damit begründet, dass Transporte unbedingt zu vermeiden seien. Dabei wurden nicht gegeneinander abgewogen die dauerhafte zusätzliche radioaktive Belastung durch Radionuklide, die von neuen Atomanlagen erzeugt werden, für die unmittelbar anwohnende Bevölkerung mit der temporären Strahlenbelastung von Personal und Anwohnern möglicher Transportstrecken. Zur Frage der sachgerechten Standortentscheidung stellen die Gutachter fest: „Das Strahlenvermeidungs- und Minimierungsgebot schließt nicht grundsätzlich die Transporte radioaktiver Abfälle in ein Asse-fernes Zwischenlager aus.“ Außerdem monieren sie: „Durch den Verzicht auf eine kriterienbasierte Suche nach einem geeigneten Makrostandort für das Zwischenlager wurden verschiedene Aspekte außer Acht gelassen. Beispielweise wurde nicht untersucht, ob durch Ereignisse im Rückholbergwerk (Bergsenkungen) oder auslegungsüberschreitende Lösungszutritte (AüL) oder durch Störfälle in der Abfallbehandlungsanlage der Betrieb eines Asse-nahen Zwischenlagers gefährdet sein könnte.“ (Seite 81 des "Expertenberichtes") Damit können sich Kritiker*innen der Standortentscheidung der BGE von 2020 in wesentlichen Punkten bestätigt sehen. Quellen: Pressemitteilung des BMU vom 18.10.2021 Expertenbericht Kritik des Asse2-Koordinationskreises zum BGE-“Rückholungsplan“ |
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Ein Messlabor an der Asse als Beruhigungspille für die Bevölkerung? Am Mittwoch, den 13. Oktober 2021, wurde bekanntgegeben , dass an der Asse ein Messlabor eingerichtet wird. Doch dieses soll nur die Gamma-Strahlung messen, nicht andere Formen von Radioaktivität, die bei Asse II bedeutsamer sind um die Belastung der Umwelt zu ermitteln. Dies müssen wir kritisieren. Andreas Riekeberg stellt das Konzept des Messlabors in Frage: „Warum wird in Remlingen eine Gamma-Spektrometrie-Messstelle eingerichtet, wo doch bei Asse II die radioaktiven Beta-Strahler Kohlenstoff-14 (C-14) und Tritium (radioaktiver Wasserstoff) und der Alpha-Stahler Radon 222 die wesentlichen Radionuklide aus der Fortluft sind?“ Gamma-Strahlung ist ein Energiequantum, das beim unmittelbaren Kontakt mit Körpern ionisierende Wirkung hat. Beta-Strahler hingegen sind radioaktive Partikel, die vom Körper aufgenommen werden und unter Abgabe von Elektronen zerfallen. Dieser radioaktive Beta-Zerfall schädigt die DNA, beeinflusst die Zellteilung und führt zu Mutationen bei Körperzellen und Geschlechtszellen. Manfred Kramer von den „Vahlberger Asse-Aktivisten“ fordert: „Wenn ein Messlabor aufgebaut wird, dann müssen hierbei unbedingt auch Tritium und Kohlenstoff 14, also Beta-Strahler gemessen werden können.“ Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) ignoriert schon seit Jahren die Forderung, Baumscheiben aus der Asse und die beiden nahe der Schachtanlage gelegenen Teiche auf eingelagertes Tritium und C-14 zu untersuchen. Nun eine Bürger*innen-Messstelle aufzubauen erscheint angesichts der Komplexität der eigentlich erforderlichen Messungen völlig unangemessen. Heike Wiegel, Vorstandsmitglied von AufpASSEn e.V., sieht das Messlabor ebenfalls kritisch: „Wir halten eine Gamma-Spektrometrie bei Asse II in der geplanten Form für ein Ablenkungsmanöver. Es dient eher der Verharmlosung als der Aufklärung der tatsächlichen radioaktiven Belastung in der Umgebung von Asse II.“ Weiterführende Hinweise: Radioaktive Emissionen in Becquerel (Bq) aus Asse II werden regelmäßig auch in den staatlichen „Jahresberichten Radioaktivität“ und „Parlamentsberichten Radioaktivität“ dargestellt. Diese zeigen hohe radioaktive Belastungen durch C14, Tritium und Radon bei Asse II auf. Siehe https://www.bfs.de/DE/mediathek/berichte/umweltradioaktivitaet/umweltradioaktivitaet_node.html Der Deutscher Wetterdienst (DWD) gibt ausführliche Information zu Messungen für verschiedene Arten von Radioaktivität auf seiner Internet-Seite https://www.dwd.de/DE/derdwd/messnetz/radioaktivitaet/_functions/teasergroup/messnetz_messgerate_teaser4.html |
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Abstand halten zu Atomanlagen! Anlässlich des Gesprächs von Umwelt-Staatssekretär Flasbarth aus Berlin und Umweltminister Lies aus Hannover mit verschiedenen politischen Repräsentanten der Region um die Asse über die Planung neuer Atomanlagen (Zwischenlager und Konditionierungsanlage) an der Asse am 12. Februar 2021 erheben wir drei Forderungen: 1. Atommüll-Konditionierungsanlage bedenken! Andreas Riekeberg von asse-watch.de erläutert: „Bei der Standortentscheidung der Bundesregierung geht es nicht nur um ein Zwischenlager für schwach und mittel radioaktiven Atommüll, sondern auch um eine Atommüll-Konditionierungsanlage. Eine derartige Atommüll-Fabrik wird erhebliche Mengen radioaktiver Teilchen freisetzen. Beide Anlagen führen zu einer Dauerbelastung der anwohnenden Bevölkerung durch Radionuklide wie radioaktiven Wasserstoff und radioaktiven Kohlenstoff. Diese werden von Menschen und anderen Lebewesen aufgenommen und im Körper eingelagert, bis sie unter Abgabe von ionisierender Strahlung, also Radioaktivität zerfallen. Dabei können sie Zellen und Erbgut (DNA) zerstören.“ 2. Umfassender Standorte-Vergleich für Atomanlagen gefordert! Manfred Kramer von den Vahlberger Asse-Aktivisten erklärt: „Die Bürgerinitiativen fordern einen wissenschaftlich tragfähigen Vergleich verschiedener Standorte für das geplante Zwischenlager mit Atommüll-Konditionierungsanlage. Dabei müssen auch asse-ferne Standorte mit größeren Abständen zur Wohnbebauung von mindestens vier Kilometern mit einbezogen werden, zum Beispiel auf bundeseigenen Liegenschaften. Bislang gibt es einen solchen Vergleich nicht. Der Asse 2-Koordinationskreis hatte schon im Jahr 2011 auf einen Vergleich verschiedener Standorte gedrungen. Im Jahr 2020 hat der A2K deutlich den BGE-Rückholplan zurückgewiesen, weil er fehlerhaft und unzureichend ist. Die Stellungnahme der unabhängigen Wissenschaftler der AGO hat diese Kritik bestätigt und ergänzt.“ 3. Fragen beantworten statt aussitzen! Heike Wiegel, Vorstandsmitglied von AufpASSEn e.V. berichtet: „Immer noch warten die Bürgerinnen und Bürger auf die Beantwortung der Fragen, die auf der großen Veranstaltung am 13. Januar 2020 an Umweltminister Olaf Lies gerichtet wurden. Zu diesen Fragen gehört die Aufforderung, die rechtliche Zulässigkeit der Rückholung unter den aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen zu prüfen, bevor weitere Atomanlagen an der Asse errichtet werden. Es wäre doch fatal, wenn hier neue Zwischenlager und Konditionierungsanlage errichtet werden und sich danach herausstellt, dass die Rückholung des Atommülls gar nicht mehr genehmigungsfähig ist. Man muss befürchten, dass die neuen Anlagen an der Asse als Atommüll-Konditionierungfabrik und Bereitstellungslager für Schacht Konrad dienen sollen. Von der BGE als Betreiberin von Asse II kamen hierzu nur ausweichende nicht nachvollziehbare Antworten.“ Kein Atommüll an Wohngebiete! Abstand halten! Die Vertreter*innen der Bürgerinitiativen sind sich einig: „Neue Atomanlagen sollten nicht in der Nähe von Dörfern errichtet werden – und schon gar nicht nur ca. einen Kilometer von Wohnhäusern entfernt!“ |
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Antragskonferenz zum Genehmigungsverfahren „Rückholung radioaktiver Abfälle aus der Schachtanlage Asse II“ VertreterInnen der örtlichen Bürgerinitiativen unerwünscht Am Mittwoch, den 16. Dezember fand die Antragskonferenz des Niedersächsischen Landesumweltministeriums (NMU) zum Genehmigungsverfahren "Rückholung radioaktiver Abfälle aus der Schachtanlage Asse II" statt. Eingeladen wurden Vertreter des NMU, die Kommunen im Landkreis, bundesweite Umweltverbände und auch der Niedersächsische Heimatbund und die Landesjägerschaft. Nicht eingeladen und auch nicht offiziell informiert wurden die örtlichen Bürgerinitiativen im Asse II-Koordinationskreis (A2K), die sich schon lange und sehr intensiv mit dem Thema Asse II beschäftigen. (...) |
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BGE verspielt Vertrauen – nicht nur in der Region (11.09.2020) Stellungnahme der unabhängigen Wissenschaftler bestätigt die Kritik der Bürgerinitiativen am Atommüll-Rückholplan der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) für das Bergwerk Asse II Am Freitag, 11. September 2020 hat die wissenschaftliche „Arbeitsgruppe Option – Rückholung“ zum Rückholplan der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) in Cremlingen (Landkreis Wolfenbüttel) sehr kritisch Stellung genommen. Die Antwortversuche der BGE waren hilflos und unzureichend. Die BGE arbeitet offensichtlich gemäß politischer Vorgaben der Bundesregierung und weder hinreichend sachbezogen noch gemäß fachlicher Kriterien. Sie verdient auch keinerlei Vertrauensvorschuss in Sachen „Suche nach einem Endlager für hochradioaktiven Atommüll (Castor-Behälter)“. Der „Asse 2-Begleitprozess“ ist wirkungslos und stellt nur noch eine Schein-Beteiligung dar. Bezüglich Asse II sieht sich der Koordinationskreis unabhängiger Bürgerinitiativen (A2K) vollumfänglich darin bestätigt, den sog. Rückholplan der BGE zurückzuweisen. 1. Es besteht eine tiefe Kluft zwischen dem Anspruch, den der Titel „Rückholplan“ vermittelt, und dem Inhalt der BGE-Ausarbeitung. 2. Die BGE verhält sich absolut ignorant gegenüber dem Verlangen aus der Region, zwei konkrete Asse-ferne Standorte für ein Atommüll-Zwischenlager in einen Vergleich einzubeziehen. 3. Die BGE vernachlässigt die Emission radioaktiver Teilchen aus dem Atommüll. 4. Für eine seriöse Zwischenlager-Suche müssen die Belastungsfaktoren in ihrer Gesamtheit betrachtet werden, nicht nur die Direktstrahlung bei LKW-Straßentransporten von Atommüll. 5. Der sog. Rückholplan der BGE ist mehr daran interessiert, eine Atommüll-Konditionierungsanlage und ein langfristiges Zwischenlager an der Asse zu errichten, als daran, Mensch und Umwelt vor der Radioaktivität durch die Rückholung des Atommülls aus dem langfristig absaufenden Atommüll-Bergwerk Asse II zu schützen. Der Asse II-Koordinationskreis bekräftigt sein Resümee vom 3. Juli 2020: Alles läuft darauf hinaus, die Errichtung von Konditionierungsanlagen und die Zwischenlagerung von Atommüll an der Asse mit unzutreffenden Daten erzwingen zu wollen, ohne vorher die rechtliche Zulässigkeit der Planungen und der Rückholung insgesamt zu klären. Quellen: Asse II-Koordinationskreis: Presseerklärung vom 3. Juli 2020, Hannover Arbeitsgruppe Option – Rückholung: „Schachtanlage Asse II. Beurteilung des Rückholplans und des Standortauswahlberichts der BGE für ein Zwischenlager durch die AGO.“, Präsentation Stellungnahmen der AGO werden hier veröffentlicht. BGE: Plan zur Rückholung der radioaktiven Abfälle aus der Schachtanlage Asse II – Rückholplan, Peine 2020 |
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Widerruf der Bohrgenehmigungen für R10 und R11 gefordert 16. Juli 2020. Der Asse II-Koordinationskreis fordert das niedersächsische Landesbergamt (LBEG) auf, die Genehmigungen für die von der BGE geplanten und vorbereiteten Bohrungen Remlingen 10 und Remlingen 11 zu widerrufen. Am 10. Juli hat die BGE offenbart, dass es ihr nicht gelungen ist, eine Bohrung über 200 Meter korrekt niederzubringen, siehe der Abschnitt „Pilotbohrung weicht vom geplanten Kurs ab“ in dieser Meldung. Bereits am 16. Juli 2019 hatte der A2K das Bohrvorhaben Remlingen 11 kritisiert, weil es die Gefahr mit sich bringt, dass der Laugenzufluss in die Atommüll-Lagerstätte Asse II dadurch erhöht wird. Fotos der Vorbereitung der Bohrplätze für die Bohrungen „Remlingen 10“ und „Remlingen 11“. |
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BGE-Plan für Atommüll aus Asse II mangelhaft Stellungnahme der unabhängigen Wissenschaftler bestätigt Kritik der Bürgerinitiativen am BGE-Rückholplan Fotos von den Folien des AGO-Vortrages Endversion der ausführlichen A2K Presse-Erklärung vom 10. Juli 2020 10. Juli 2020: In Wolfenbüttel nahm heute die wissenschaftliche „Arbeitsgruppe Option – Rückholung“ zum Rückholplan der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) in Wolfenbüttel Stellung. Der Asse II-Koordinationskreis (A2K) unabhängiger Bürgerinitiativen sieht sich vollumfänglich darin bestätigt, den sog. Rückholplan der BGE zurückzuweisen. 1. Tiefe Kluft zwischen Titel „Rückholplan“ und dem Inhalt der Ausarbeitung Die AGO moniert, dass der Titel des Berichtes „dem Anspruch nur zum Teil gerecht“ wird, weil „kein klar umrissener Weg zu Vorbereitung, Durchführung und Abschluss der Rückholung beschrieben“ wird. Es sei eine „Zusammenfassung lang bekannter Sachverhalte, keine Planung“. 2. Standortbestimmung: Muss ein Atommüll-Zwischenlager an die Asse? Zur Frage, ob an der Asse ein Zwischenlager für Atommüll errichtet wird, stellt die AGO fest, dass die BGE „die Forderung der Begleitgruppe und der AGO nach Berücksichtigung zweier konkreter Asse-ferner Standorte beim Standortvergleich nicht erfüllt.“ Es sei „ein Verfahren gewählt (worden), das faktisch auf den Grundsatz hinausläuft 'ein geeigneter Standort genügt'.“ 3. Welche Art von Emissionen aus dem radioaktiven Müll werden berücksichtigt? Zur Frage, welche radioaktiven Emissionen in die Berechnung der Belastung der anwohnenden Bevölkerung eingehen, kritisiert die AGO: „Die Ableitungswerte der Schachtanlage (sind) kein geeigneter Schätzer für die Ableitung bei/nach Rückholung“, denn “unter den derzeitigen Lagerungsbedingungen in weitgehend vom Wetterstrom abgetrennten Einlagerungskammern ist von einer starken Rückhaltung der Radionuklide auszugehen. Daher (sind die) Absolutwerte der Dosis mit hoher Wahrscheinlichkeit zu niedrig ausgewiesen. Eine angemessen-konservative Berücksichtigung bei übertägiger Lagerung der Abfälle könnte ggf. auch zu einer Bewertung führen, bei der Asse-ferne Standorte günstiger abschneiden.“ 4. Wie wird die Strahlenbelastung der Bevölkerung ermittelt? Auch zur Frage, wie aus Werten für die radioaktiven Ableitungen aus dem Atommüll von Asse II die Belastung der Bevölkerung berechnet wird, nahm die AGO heute in Wolfenbüttel Stellung: „Bei der Modellierung zur Ermittlung der Strahlenexposition von Personen der Bevölkerung ist nicht ersichtlich, ob mit den Szenarienannahmen der Strahlenschutzverordnung von 2001 oder der Strahlenschutzverordnung von 2018 gerechnet wurde. Zugrunde zu legende Daten zum Verhalten von Personen unterscheiden sich deutlich und damit auch die errechneten Dosiswerte.“ Die AGO hält es für „befremdlich, wenn derartige Veränderungen ohne Begründung in den entscheidungsrelevanten Unterlagen auftauchen. Außerdem (ist) auch Benennung der Dosiswerte für die sensitivste Gruppe der Referenzpersonen (Säuglinge) nötig.“ 5. Durchsetzbarkeit wichtiger als Minimierung der Belastung Die AGO moniert, dass die Ausarbeitung „Rückholplan“ im Wesentlichen daran orientiert ist, möglichst nah an der Asse ein Zwischenlager für Atommüll zu errichten, das zudem für hochradioaktiven Atommüll (Kernbrennstoffe) geeignet ist. Sie urteilt: „der Suchprozess scheint vorrangig am Aspekt der einfachen Durchsetzbarkeit orientiert.“ Ferner hält die AGO fest, dass sie eine „Auslegung des Zwischenlagers auf die Lagerung von Kernbrennstoff (für) nicht nötig“ erachtet, denn „erwartete Mengen könnten in bestehenden, dafür ausgelegten Lägern gelagert werden.“ Die AGO sieht hier sogar die Gefahr, dass beabsichtigt werden könnte, „in Zukunft das Zwischenlager Asse für die Lagerung von Kernbrennstoffen zu nutzen.“ Sie fordert eine „Überarbeitung und Weiterentwicklung“ zu den zahlreichen Mängeln. Zu den sieben nur mangelhaft ausgeführten Themenbereichen gehören u.a. „Suchraum für ein Zwischenlager, Langzeitaspekte der Zwischenlagerung und alternative Optionen, Umwelt- und Stahlenschutzaspekte bei Standortauswahl und Rückholung, Technische Umsetzbarkeit von Rückholvarianten und Festsetzung von Konditionierungszielen für Abfälle.“ Fünf Punkte, in denen der A2K sich besonders bestätigt sieht: 1. Es besteht eine tiefe Kluft zwischen dem Anspruch, den der Titel „Rückholplan“ vermittelt, und dem Inhalt der BGE-Ausarbeitung. 2. Die BGE verhält sich absolut ignorant gegenüber dem Verlangen aus der Region, zwei konkrete Asse-ferne Standorte für ein Atommüll-Zwischenlager in einen Vergleich einzubeziehen. 3. Die BGE vernachlässigt die Emission radioaktiver Teilchen aus dem Atommüll. 4. Die Umstellung der Art und Weise, wie aus gegebenen radioaktiven Emissionen die Belastung der Menschen in der Umgebung berechnet wird, durch die neue Strahlenschutzverordnung ist öffentlich noch nicht wahrgenommen, obwohl sie zu unabsehbaren Konsequenzen führt für die Abschätzung, wie gefährlich Atomanlagen für Anwohner*innen sind. 5. Der sog. Rückholplan ist mehr daran interessiert, ein langfristiges Zwischenlager und eine Atommüll-Konditionierungsanlage an der Asse zu errichten, als am Schutz von Mensch und Umwelt vor Radioaktivität. Der Asse II-Koordinationskreis bekräftigt sein Resümee vom 3. Juli 2020: Alles läuft darauf hinaus, die Errichtung von Konditionierungsanlagen und die Zwischenlagerung von Atommüll an der Asse mit unzutreffenden Daten erzwingen zu wollen, ohne vorher die rechtliche Zulässigkeit der Planungen und der Rückholung insgesamt zu klären. |
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Kritik zum BGE-“Rückholungsplan“ Hier die vollständige Erklärung vom 16. April 2020 mit Hintergrundinformation und Quellenangaben 16. April. Der Asse II-Koordinationskreis weist den sogenannten „Rückholplan“ der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) vom 19.02.2020 für die Rückholung von Atommüll aus der Schachtanlage Asse II als völlig unzureichend und fehlerhaft zurück. Dieses Dokument ist nicht viel mehr als eine Aneinanderreihung von überwiegend alten Berichten und Studien, die längst bekannt sind. Es beschreibt die Grundvoraussetzungen, den Ist-Zustand und die vorhandenen Konzeptplanungen sowie weitere Vorstellungen zur Rückholung und eine Standortbestimmung für ein Zwischenlager. Eine professionelle Projektplanung ist das nicht. Dieser Rückholungsplan ist mit vielen rechtlichen und fachlichen Fragezeichen versehen. Übrig bleiben könnte die Errichtung einer Konditionierungsanlage und eines Langzeit-Zwischenlagers für schwach- und mittelradioaktiven Atommüll an der Asse, ohne dass je die Rückholung des Atommülls genehmigt werden kann. Damit allein wäre der Region nicht gedient. Die Versuchung wäre groß, diese Konditionierungsanlage und das Zwischenlager für anderen Atommüll zu nutzen, beispielsweise als Eingangslager für Schacht Konrad. Die sieben wichtigsten Kritikpunkte zum Rückholungsplan: 1. Es fehlt ein professionelles Projektmanagement mit einem ständig zu überarbeitenden Zeit- und Masterplan (z.B. Netzplan). 2. Es fehlt die Klärung der rechtlichen Situation für eine genehmigungsfähige Rückholung (Bergrecht §224 ABVO und Atomrecht / Strahlenschutzverordnung 2019) und es fehlt die aktuelle Konsequenzenanlyse im Rückholungsplan. 3. Es fehlen genaue Beschreibungen, wie der Betreiber dem Minimierungsgebot der Strahlenschutzverordnung gerecht werden will. 4. Die GNS/WTI–Studie („Standortunabhängiges Konzept für die Nachqualifizierung und Zwischenlagerung radioaktiver Abfälle aus Asse II“) zur Minimierung von Freisetzungen radioaktiver Stoffe wurde im Rückholungsplan nicht berücksichtigt. Das heißt: es fehlt eine Planungsvariante, bei der eine Probenahme und Messungen von Radionukliden unter Tage vorgenommen werden – vor der Umverpackung, um unnötiges Öffnen von Atommüll-Umverpackungen zu vermeiden. 5. Es fehlt ein fairer Vergleich zwischen konkreten Zwischenlagerstandorten mit Konditionierungsanlage asse-nah einerseits und andererseits mindestens zwei konkreten asse-fernen Zwischenlagerstandorten mit größeren Abständen zur Wohnbebauung (mindestens 4 Kilometer) als bei den möglichen asse-nahen Standorten, z.B. auf bundeseigenen Liegenschaften. Hierbei ist eine fachliche Störfallbetrachtung mit Einwirkung von außen (Flugzeugabsturz eines großen Verkehrsflugzeuges) zu Zwischenlager und Konditionierungsanlage mit zu beachten. 6. Der Vergleich zwischen Atommüll-Transporten und Atommüll-Zwischenlager nur bezüglich der Direktstrahlung ist völlig unzureichend, da die Anwohner eines Zwischenlagers samt einer Konditionierungsanlage viel stärker über die Ableitungen radioaktiver Teilchen radioaktiv belastet werden als über Direktstrahlung. 7. Es fehlen weiterhin notwendige Analysen, die vor einer Standortentscheidung zu Zwischenlager und Konditionierung zu klären sind: a) Es fehlt die Betrachtung und Bewertung der Prozesse und der radioaktiven Belastungen, die diese für die Anwohner von Pufferlager, Konditionierung, Zwischenlager mit sich bringen. b) Es fehlt die Berücksichtigung der radiologischen Dauerbelastung der oberirdischen Anlagen über den Gesamtzeitraum der Rückholung und Zwischenlagerung, mitsamt der Anreicherung von Radionukliden in der Biosphäre. c) Es fehlt die Festlegung der Endlagerbedingungen für den Atommüll aus Asse II. Insoweit ist derzeit eine Konditionierung nur für einen Transport in ein Zwischenlager sinnvoll (siehe GNS/WTI Studie). Die wichtigsten rechtlichen Fragen zur Rückholung werden im „Rückholplan“ nur nebenbei angesprochen und nicht geklärt. Der Asse II Koordinationskreis fordert die BGE, BASE, BMU, NMU, LBEG auf die rechtliche Situation und deren Auswirkungen jetzt zu klären. Hier die vollständige Erklärung mit Hintergrundinformation und Quellenangaben |
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Freitag, 27. März 2020: Skizze zur Rückholungsplanung veröffentlicht Aus der Presse erfuhr die Bevölkerung am 26.3. abends, dass die BGE ein Atommüll-Zwischenlager an der Asse errichten will, im Zuge der in der Braunschweiger Zeitung vom Folgetag dargestellten Rückholung-Skizze. Der Asse II-Koordinationskreis forderte am 27.3. vormittags die umgehende Veröffentlichung der Pläne. Dieser Forderung entsprach die BGE gegen 12 Uhr mittags, siehe diese Seite der BGE. Das 147seitige Dokument steht hier zum Download. |
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Zur
bevorstehenden Diskussion um Konditionierung und Zwischenlagerung:
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A2K beim BGE-Fachworkshop Gebirgsbeobachtung am 28. Juni: Asse II: der Berg drückt Am öffentlichen Fachworkshop zur Gebirgsbeobachtung in der Schachtanlage Asse II nahmen Mitglieder des Asse II-Koordinationskreises (A2K) teil. Der Betreiber von Asse II, die BGE, hatte zu einer Reihe von Berichten zur geotechnischen Überwachung des Betriebs und zu einem Bericht über das Monitoring der Salzlösungen eingeladen. Das Institut für Gebirgsmechanik (IfG) Leipzig lieferte eine Bewertung der Überwachung. Hier der Bericht mit Grafik-Beilagen. / Bericht online. |
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Stellungnahme des Asse II-Koordinationskreises zum Treffen des Asse II-Begleitprozesses am 27.04.2018 in Wolfenbüttel: Konzept der Umgebungsüberwachung fragwürdig Mitglieder des Asse II-Koordinationskreises haben das Treffen des Asse II-Begleitprozesses am 27.04.2018 in Wolfenbüttel besucht. „In einigen Punkten ist vordringlicher Handlungs- und Gesprächsbedarf deutlich geworden: die Kommunikation des Betreibers bezüglich Schacht 5 muss verbessert werden, das gegenwärtige Konzept der Umgebungsüberwachung ist fragwürdig und das Bewusstsein über verschiedene Formen von Begleitprozessen muss geschärft werden.“ 1. Die Kommunikation des Betreibers bezüglich der Realisierbarkeit des Schachtes Asse 5 am gegenwärtig geplanten Standort war bei dem Begleitprozess-Treffen am 27.4. von Uneindeutigkeit geprägt. Doch dieser neue Schacht Asse 5 und seine Anbindung an das Bergwerk sind von zentraler Bedeutung. Sie sind nicht nur eminent wichtig für die künftige vollständige Rückholung des Atommülls und des Giftmülls, sondern schon jetzt für die Betriebssicherheit der gesamten Schachtanlage Asse II. Hier sollte der Betreiber seine Kommunikation präzisieren. 2. Das gegenwärtige Konzept der Umgebungsüberwachung von Asse II ist grundsätzlich fragwürdig. Im Rahmen der Umgebungsüberwachung werden nur die radioaktiven Niederschläge in der Umgebung der Schachtanlage gemessen. Prof. Dr. Bertram (AGO) verdeutlichte: um die langfristige Belastung der Bevölkerung an der Asse zu ermessen, seien Erkenntnisse über die Anreicherung radioaktiver Teilchen wichtig, beispielsweise von radioaktivem Wasserstoff (Tritium) und Kohlenstoff (C-14) in den Organismen der Umwelt. Da sich die Umgebungsüberwachung beim Begleitprozess-Treffen am 27.4. diesbezüglich für nicht zuständig erklärte, sollte hier eine Revision des Überwachungsauftrages erfolgen. Insbesondere stellt sich der Asse II-Koordinationskreis hinter die Forderung von Heike Wiegel, Baumscheibenanalysen von Bäumen aus der Umgebung der Schachtanlage durchzuführen. Hier könnten vermutlich Aufschlüsse über den Verlauf der Emissionen in den 50 Jahren seit Beginn der Einlagerung von Atommüll in Asse II gewonnen werden. 3. Der Charakter des Begleitprozesses hat sich geändert. Die jüngst installierte „Zivilgesellschaftliche Vertretung“ (ZGV) soll die Vertretung der Interessen bestimmter gesellschaftlicher Gruppen im Begleitprozess ermöglichen. Die Asse2-Begleitgruppe – so wie sie 2008 gegründet wurde – war hingegen darauf ausgerichtet, das Handeln des Betreibers kritisch zu begleiten und als Vertretung der gesamten Region Forderungen an den Betreiber oder den Gesetzgeber zu formulieren, die sich auf durchzuführende oder zu unterlassender Maßnahmen in Asse II bezogen. Der Asse II-Koordinationskreis (aus Bürgerinitiativen, Organisationen und Einzelpersonen gegen die Flutung der Asse) wird das Handeln des Betreibers der Schachtanlage Asse II und das Agieren der Politik in Bund, Ländern und Kommunen bezüglich Asse II weiterhin kritisch begleiten. Er setzt seine fachlich orientierte Arbeit fort, unter anderem mit dem nächsten Treffen am Dienstag, dem 8. Mai, um 19 Uhr in Remlingen. |
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51. Jahrestag der ersten Einlagerung von Atommüll Kundgebung des Asse II-Koordinationskreises am 4. April 2018 Die Veranstaltung des Asse II-Koordinationskreises zum 51. Jahrestag der ersten Einlagerung von Atommüll am 4. April 1967 wurde beeinträchtigt vom ersten heftigen Frühlingsgewitter mit Starkregen und Hagel, das in der Stunde vor Beginn über der Asse niederging. Nach dem ersten Redebeitrag begann es erneut kräftig so zu regnen, dass man sein Wort nicht mehr verstehen konnte. Glücklicherweise konnte die Versammlung nach Remlingen in eine private Scheune verlagert werden. Es gab einen Rückblick auf die 51 Jahre seit Einlagerungsbeginn, einen Beitrag zu den Randbedingungen der Rückholung, einen Beitrag zu den Folgen von radioaktiver Niedrigstrahlung und einen Beitrag zur Einlagerung aus Jülich mit jahrelang undeklarierten und 13fach überhöhtem Tritium-Inventar, abschließend einen Rückblick auf die Ereignisse in und um den Asse II-Begleitprozess. In der Pressemitteilung zur Kundgebung sind die Redebeiträge zusammengefasst. |
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Asse-Geologie:
Neue Erkenntnisse statt veralteter Mutmaßungen
Asse
II-Koordinationskreis am 18.04.2018 beim BGE-Fachworkshop
„Vorstellung
der geologischen Oberflächenkarte Asse“
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Vorgezogene Rückholung“ - mehr als ein Ablenkungsmanöver? Der gegenwärtige Betreiber der Schachtanlage Asse II (BGE) hat am 20.3.2018 bekannt gegeben, dass er eine vorgezogene Rückholung des Atommülls von der 725 m-Sohle in Betracht zieht. Was soll das? Die vorgezogene Rückholung von 7% des Radionuklidinventars (soviel lagert angeblich auf der 725m-Sohle) aus Asse II lösen die Probleme des Atommülls in Asse II nicht. 93% wären danach immer noch im Berg, darunter große Mengen Uran und Thorium und das extrem gefährliche Plutonium. Was nötig ist und vom Asse II-Koordinationskreis immer wieder gefordert wurde: - Gesamtkonzept für die Rückholung; - Bau eine neuen Schachtes Asse 5 zur Trennung von Personentransport und Atommüll-Transport; - Entwicklung von Bergetechnik; - Trockenhaltung des ganzen Atommülls in Asse II, besonders auf der 750m Sohle in den zubetonierten Bereichen. Bestenfalls kann eine Teilrückholung einer Erprobung von Bergetechnik und der Feinjustierung der kompletten Rückholung dienen. Dafür scheint es aber zu früh zu sein, solange der neue Schacht Asse 5 noch nicht gebaut ist. Schlimmstenfalls liefert die Planung der Teilrückholung nur einen Vorwand, um an der Asse zügig ein Atommüll-Zwischenlager zu errichten, das dann als Eingangslager für Schacht Konrad genutzt wird, in dem der ganze nukleare LAW und MAW aus Deutschland zusammengeführt wird. |
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Erhöhte Lösungszutritte auf der 750 m-Sohle – erhebliche Tritiumkontamination Der gegenwärtige Betreiber der Schachtanlage Asse II (BGE) hat bekannt gegeben, dass auf der 750 m-Sohle in der Nähe der Einlagerungskammer 9 in den letzten Tagen erhöhte Mengen an Zutritts-Lauge aufgefangen wurden. Diese Lauge ist erheblich mit Tritium (radioaktiver Wasserstoff, ein Betastrahler mit einer Halbwertszeit von 12,3 Jahren) belastet. Die Herkunft des Tritiums erklärt die BGE nicht, schließt aber einen direkten Kontakt der Lauge mit dem auf 750m lagernden Atommüll kategorisch aus. Große Mengen von Tritium und radioaktivem Kohlenstoff C-14 waren in den 1970er Jahren mit Reaktorkerninventar des Hochtemperaturreaktors Jülich in die Asse eingelagert worden. Die meisten der Atommüll-Einlagerungskammern in der Schachtanlage Asse II befinden sich auf der 750m-Sohle. Der Asse II Koordinationskreis hatte wiederholt dringend davor gewarnt, die 750 m Sohle komplett zu verfüllen, weil dann die Gefahr besteht, dass der Atommüll in den Einlagerungskammern auf dieser Sohle unerkannt durchnässt wird und in Lösung geht, siehe. - Veranstaltungen in Remlingen und Wolfenbüttel im Herbst 2016 „Asse II: Flutung durch die Hintertür?!Drohende Verfüllung gefährdet unsere Region“ - Veröffentlichung "Asse Durchblicke" Nr. 6, Ende 2016: - Beilage in der "tageszeitung" Frühjahr 2017 - Protestaktion in Berlin am 2.5.2017 Der vorherige Betreiber von Asse II, das Bundesamt für Strahlenschutz unter dem damaligen Präsidenten Wolfram König, hatte die Verfüllung bis zum 24. April 2017 durchgeführt und angeblich abgeschlossen. Am 25. April waren die Betreiberaufgaben an die BGE übergegangen, erst am 2. Mai 2017 wurde (parallel zum Protest in Berlin) der Abschluss der Arbeiten auf 750m bekannt gegeben. Unsere Positionsbestimmung vom 13.6.2017: 1.) zu den Verfüllmaßnahmen auf der 750m-Sohle; 2.) zum Umgang mit wissenschaftlicher Kritik; 3.) zum Asse II-Begleitprozess. |
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Zu den erhöhten Radonwerten in Asse II Die BGE meldete am 17. August einen Anstieg der Radonwerte bei einer Bohrung in Kammer 7/750m auf maximal 17.000 Bq/m³, . Eine Einschätzung des unabhängigen Wissenschaftlers Dr. Ralf Krupp dazu: „17.000 Bq/m³ Rn ist nicht sehr viel für die Luft in einer Einlagerungskammer mit Atommüll. Die Radon-Aktivitäten von Bodenluft liegen vergleichsweise im Bereich 5.000 bis 500.000 Bq/m³. Grundwasser enthält in Deutschland im Mittel 6.000 Bq/m³ Radon, welches im Wasserwerk ausgestrippt wird. In einem Fall wurden in einem Wasserwerk 40.000 Bq/m³ Luft festgestellt. - Auch der Wischtest (1 Zerfall in 10 Sekunden pro cm²) ist nicht wirklich besorgniserregend. Grundsätzlich sollten aber auch geringe Strahlendosen vermieden werden, solange der Aufwand verhältnismäßig ist. Die vom BGE getroffenen Vorsichtsmaßnahmen sind insoweit richtig. Die Pressemitteilung des BGE ist wegen der fehlenden Einordnung und Bewertung der berichteten Aktivitäten allerdings geeignet, die Bevölkerung unnötig zu beunruhigen.“ |
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Asse
II-Koordinationskreis stellte am Montag, den 19.6., sein
Modell
zur
Diskussion:
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Befremdliche Geschehnisse rund um die Sitzung der stimmberechtigten Mitglieder der Asse 2-Begleitgruppe Am Freitag, den 16. Juni, hatten sich um 14 Uhr die Vertreter von Bürgerinitiativen, Umweltverbänden und des Kreistages in Hotel Rilano 24/7 getroffen, weil zur Begleitgruppensitzung eingeladen worden war, um über die Verschläge für eine Strukturreform zu diskutieren. Angereist – aus Hannover und Berlin – waren auch Wissenschaftler der „Arbeitsgruppe Option Rückholung“, die die Begleitgruppe beraten. Um 14 Uhr trat die für die Begleitgruppe tätige Angestellte des Landkreises vor die versammelte Runde, um eine Nachricht aus dem Büro der Landrätin mitzuteilen: die Begleitgruppensitzung würde nicht stattfinden. Eine weitere Begründung wurde nicht gegeben. Gegen 16 Uhr nahm dann ein Vertreter der örtlichen Presse Kontakt mit einem Bürgerinitiativ-Mitglied in der Begleitgruppe auf und teilte mit, dass genau um 14 Uhr eine Pressekonferenz mit der Landrätin stattgefunden habe, in der es um die Umstrukturierung der Begleitgruppe gegangen sei. Der Pressevertreter bat um eine Stellungnahme zu Vorwürfen, die auf dieser Pressekonferenz erhoben worden seien. Die Hauptverwaltungsbeamten werfen laut http://regionalwolfenbuettel.de/asse-begleitgruppe-im-streit-ein-klarer-vertrauensbruch dem Asse II-Koordinationskreis (A2K) einen Vertrauensbruch vor. Der A2K hatte jedoch nicht die Vorstellungen der Hauptverwaltungsbeamten an die Öffentlichkeit getragen, sondern vielmehr seine eigenen Kriterien für eine Strukturentwicklung und ein eigenes Modell für eine Strukturanpassung veröffentlicht. Dies geschah im Paket mit anderen Vorstellungen für einen zukunftsfähigen Umgang mit Asse II, siehe unten. |
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Zusammenstellung der 14 wichtigsten Kritikpunkte am Handeln des BfS bezüglich Asse 2: zu den Verfüllmaßnahmen, zur Konzeptlosigkeit und zu den Zeitverlusten |
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(für Vergrößerung anklicken!) |
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Veranstaltung
am
Di., 01.11.2016,
19.30
Uhr, Wolfenbüttel Rathaus-Saal:
„Asse
2: Flutung durch die Hintertür?!
Drohende
Verfüllung gefährdet unsere Region“
Bei
der Veranstaltung „Asse 2 - Flutung durch die Hintertür?!“
im vollbesetzten Rathaussaal von Wolfenbüttel diskutierten am
Dienstagabend die Referenten Dr. Ralf Krupp, Dr.-Ing. Frank
Hoffmann und Heike Wiegel mit dem Publikum kritische Anfragen an
die Verfüll-Maßnahmen, die das Bundesamt für
Strahlenschutz (BfS) auf der 750m-Sohle ab Januar 2017 vornehmen
will. Das BfS plant, dort ab Januar 2017 weitere Bereiche vor den
Atommüll-Einlagerungskammern mit Sorelbeton zu verfüllen.
Es begründet das damit, dadurch das Bergwerk zu stabilisieren
und Notfallvorsorge zu betreiben. Jedoch treten dort unten, auf
der sogenannten „2. südlichen Richtstrecke nach Westen“
der 750m-Sohle, schon jetzt radioaktive Laugen auf. Gegenwärtig
können diese Laugen gefunden, aufgenommen und abtransportiert
werden. Das würde bei einer Verfüllung erschwert werden.
Die Anfragen bezüglich der BfS-Pläne waren deutlich: Wie
nachhaltig ist das BfS-Konzept, Lauge an einigen Stellen auf der
750m-Sohle fassen und über Rohre auf die 700m-Sohle
hochpumpen zu wollen? Was passiert, wenn die Rohre durch den
Bergdruck zerquetscht werden? Wie soll man die radioaktive Lauge
abpumpen, wenn sich Fließwege verändern? Derzeit können
etwa 10 Kubikmeter nichtkontaminierte Lauge hundert Meter oberhalb
der Einlagerungskammern aufgefangen werden – was passiert,
wenn sich diese Lauge neue Wege sucht und auf die 750m-Sohle
fließt? Er wurde dargestellt, dass das BfS die
beabsichtigten Verfüllungen damit rechtfertigt, dass dadurch
die Standsicherheit des Grubengebäudes erhöht würde.
Aber warum werden nicht zuerst größere Hohlräume
verfüllt, die es auch noch in anderen Bereichen gibt? Und
warum werden nicht zuerst Hohlräume in den Bereichen des
Bergwerks verfüllt, in denen die Verformungsraten am größten
sind? Die Wissenschaftlergruppe AGO („Arbeitsgruppe Option
Rückholung“) hatte dem BfS Alternativ-Vorschläge
zur Offenhaltung der „2. südlichen Richtstrecke nach
Westen“ und auch zur Drainage dieser Strecke bei einer
Verfüllung vorgelegt. Keiner dieser Vorschläge wurde vom
Betreiber geprüft und mit den eigenen Maßnahmen
verglichen, stattdessen wurden die Vorschläge der AGO mit
teilweise absurden Veränderungen abgewandelt. Das Bundesamt
für Strahlenschutz meint, mit den Maßnahmen ein
taugliches Notfallkonzept umzusetzen und favorisiert dabei die
Abschottung der Atommüllkammern. Gegenüber dem
Flutungskonzept des alten Betreibers (Helmholtzzentrum München)
hat es aber, so wurde an dem Abend deutlich, gravierende
Nachteile: es gibt keine „Strömungsbarrieren“ und
außerdem sind große Resthohlräume der
Atommüllkammern noch nicht verfüllt. Deswegen werden im
Notfall, wenn große Mengen Lauge in das Bergwerk einbrechen
sollten, diese nicht um die Einlagerungskammern herumgeleitet,
sondern eher in sie hineingeleitet. Bei der Rückholung müssen
die Atommüllkammern geöffnet werden und damit würde
ein Notfallkonzept, das auf Abschottung setzt, nicht mehr
funktionieren. Daraus ergeben sich Anfragen: Wieso setzt das BfS
ein Notfallkonzept um, das bei einer Rückholung untauglich
wäre? Warum wird nicht gleich ein Notfallkonzept erarbeitet
und umgesetzt, das auch bei einer Rückholung des Atommülls
die Notfallsicherheit gewährleisten würde? Das geplante
Zubetonieren hat sich das BfS im Wesentlichen nach Bergrecht durch
das Landesbergamt genehmigen lassen. Auch hieran stellen sich
Anfragen: Warum ist das zulässig, wenn doch ein
Rückgängigmachen der Maßnahme, also ein
Wiederaufbohren nach Atomrecht genehmigt werden müsste und
komplizierte Sicherungsmaßnahmen erfordern würde, weil
sich unten radioaktive Lauge ausgebreitet haben könnte? Zur
Veranstaltung hatte der der Asse II-Koordinationskreis (A2K)
eingeladen, die Koordinierungsrunde von Bürgerinitiativen,
Gruppen, Organisationen und Einzelpersonen, die sich der Frage der
langfristigen radiologischen Sicherheit der Region um die Asse
widmen. Heike Wiegel vom Asse II-Koordinationskreis präsentierte
abschließend dessen Forderungen: Der A2K fordere ein
sofortiges Aussetzen der Verfüllung der 2. Südlichen
Richtstrecke, auf der 750m Sohle und eine kritische Aufarbeitung
der Probleme, also ein Moratorium; außerdem die Einbindung
der Rückholung in die Notfallvorsorge und die Revidierung des
„Topfkonzeptes“. Weiterhin fordere der A2K die
Einbindung und Berücksichtigung der AGO Stellungnahmen bei
den Zulassungen und Genehmigungen. BfS, BMUB, LBEG und NMU sollten
die AGO-Vorschläge und AGO-Stellungnahmen unverfälscht
ernsthaft prüfen und wissenschaftlich nachvollziehbar dazu
Stellung nehmen. Ferner fordere der Asse II-Koordinationskreis das
BfS auf, alle Handlungen zu unterlassen, die zu einer weiteren
Vernässung des chemo-toxischen und radioaktiven Mülls
führen könnten. Außerdem solle das BfS nachweisen,
wie radioaktiv kontaminierte Lauge von mehr als 1m³ / Tag
entsorgt werden kann, denn die Überschreitung dieser Menge
gilt gegenwärtig als eine ausreichende Voraussetzung dafür,
die Rückholung des Atommülls aus der Asse abzubrechen.
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Bürgerinitiativen
warnen vor Verfüllung der Atomüllkammer-Zuwege in der
Asse
Vernässung
des Atommülls droht – BfS-„Topfkonzept“
riskant und nutzlos
Das
Bundesamt für Strahlenschutz will in der Asse auf der 750
m-Sohle Zuwege zu Atomüll-Kammern verfüllen. Um auf die
weitreichenden Folgen dieser Maßnahmen aufmerksam zu machen
und davor zu warnen, lud der Asse 2-Koordinationskreis nach
Remlingen ein, unter dem Titel: „Asse 2: Flutung durch die
Hintertür?! Drohende Verfüllung gefährdet unsere
Region“. Zwei Wissenschaftler, die zur wissenschaftlichen
Expertengruppe der Asse 2-Begleitgruppe (AGO, „Arbeitsgruppe
Option Rückholung“) gehören, trugen am 25.10. ihre
jeweiligen Einschätzungen bezüglich der vom BfS
geplanten Maßnahmen vor. Der Hydrogeologe Dr. habil. Ralf
Krupp monierte, dass die vom BfS erstellte „Machbarkeitsstudie
zur Offenhaltung“ wichtige Optionen und Varianten,
einschließlich der Vorschläge der AGO, nicht betrachtet
habe. Die darauf aufbauende „Risikoabwägung“ habe
entscheidende Risiken der Verfüllung nicht erkannt und sie
nicht in die Abwägung einbezogen. Das Ergebnis der Abwägung
sei aus Sicht der AGO methodisch fehlerhaft und nicht
nachvollziehbar. Dr. Krupp wörtlich: „Die
Notfallvorsorge des BfS, insbesondere das Topfkonzept, wird
während der Rückholung der Abfälle unwirksam und
damit nutzlos. Im Fall eines unbeherrschbaren Lösungszutritts
wird durch das Topfkonzept das radiologische Risiko drastisch
erhöht, indem die Lösungen in die unverfüllten
Einlagerungskammern kanalisiert werden.“ Der Anlagenbauer
Dr.-Ing. Frank Hoffmann verglich die sogenannte „Notfallplanung“
des jetzigen Betreibers der Asse mit dem Schließungskonzept
des vorherigen Betreibers. „Die Notfallplanung des BfS setzt
das alte Konzept seiner Vorgängerin, des Helmholtzinstitutes,
zur Verfüllung um. Dabei werden nach meiner Auffassung die
Abläufe aus den Einlagerungskammern in die Begleitstrecken
verschlossen und eine zusätzliche Vernässung der
eingelagerten Abfälle riskiert, wodurch Gefahren für die
Rückholung entstehen können“, so Dr.-Ing.
Hoffmann. Heike Wiegel, Vorstandsmitglied von AufpASSEn e.V.
stellte die Forderungen des Asse 2-Koordinationskreises (A2K) vor,
an erster Stelle die nach einem Moratorium bezüglich der
geplanten Verfüllmaßnahmen: „Der A2K fordert ein
sofortiges Aussetzen der Verfüllung der 2. Südlichen
Richtstrecke auf der 750m Sohle und eine kritische Aufarbeitung
der Probleme.“ Außerdem müssten die
radiologischen Risiken des Topfkonzeptes beachtet und ernst
genommen werden, dieses Konzept müsse revidiert und die
Rückholung in die Notfallvorsorge einbezogen werden.
Insbesondere das Bundesamt für Strahlenschutz wurde
aufgefordert, „alle Handlungen zu unterlassen, die zu einer
weiteren Vernässung des chemo-toxischen und radioaktiven
Mülls führen können“, so Wiegel weiter. Alle
beteiligten Behörden (das BfS selber, das Landesbergamt, die
Umweltministerien in Hannover und Berlin) müssten die
Vorschläge und Stellungnahmen der wissenschaftlichen
Arbeitsgruppe Option Rückholung unverfälscht ernsthaft
prüfen und wissenschaftlich nachvollziehbar dazu Stellung
nehmen.
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Atommüll-Rückholung
aus Asse II: Zielt der Betreiber BfS absichtlich daneben? Hinweise
mehren sich, dass viele Arbeiten nicht der Rückholung dienen,
sondern eine Vernässung und Flutung des Atommülls in der
Asse vorbereiten
Das
Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) als Betreiber der
Schachtanlage Asse II erweckt nach wie vor den Eindruck, dass es
nicht zielgerichtet handelt, um den Atommüll aus der Asse
unverzüglich zurückzuholen. Das BfS verfehlt damit
seinen gesetzlichen Auftrag.
Die
Bürgerinitiativen, Gruppen und Einzelpersonen, die im Asse
II-Koordinationskreis (A2K) zusammenarbeiten, warnen die
Verantwortlichen und die Öffentlichkeit: bei dem
gegenwärtigen Vorgehen des BfS besteht die große
Gefahr, dass der eingelagerte atomare und chemotoxische Müll
in Asse II vor der Rückholung absäuft. Das BfS betoniert
Zugänge zu den Einlagerungskammern, es zerstört damit
die vorhandene Drainage und provoziert, dass die Kammern noch
stärker durchnässen.
Wir
fordern: - das BfS muss eine vernünftige Drainage der
Atommüll-Kammern planen und umsetzen, - das BfS muss den
erforderlichen Bergungsschacht Asse 5 zügig bauen, - das BfS
muss die überfällige konkrete Rückholungsplanung
beschleunigen. Bei nüchterner Betrachtung der Fakten kommen
wir zu der Einschätzung, dass das BfS die ursprünglichen
Stilllegungspläne des ehemaligen Asse-Betreibers, des
Helmholtz-Institut München für Gesundheit und
Umweltschutz (HMGU) in Form einer „Hidden Agenda“
(verstecktes Vorgehen) weiter umsetzt, während es der
Öffentlichkeit nur vorgaukelt, die radioaktiven Abfälle
rückholen zu wollen.
Das
BfS stellt fortwährend Probleme in den Vordergrund, aber
liefert keine Lösungen. Es soll endlich darstellen, wie
Maßnahmen zur Rückholung schneller gehen können.
Dazu sollte es den Willen zur gesetzlich geforderten Rückholung
nicht nur behaupten, sondern ihn durch wirksame Taten nachweisen.
Die
folgenden vierzehn besorgniserregenden Beobachtungen führen
uns zu diesen Vorwürfen: In
der kompletten Erklärung mit Quellenverweisen weiterlesen:
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Turbulenzen um die Asse 2-Begleitgruppe Der Asse 2-Begleitprozess ist in der Krise. (…) Zur Erinnerung: Im Jahr 2008 kamen Skandale und Vertuschungen um den Atommüll in der Asse erstmals an die breite Öffentlichkeit und wurden bundesweit bekannt: Radioaktive Laugen im Berg verklappt, Kindergeburtstagsfeiern im Atommüll-Bergwerk, Abfälle aus Atomkraftwerken eingelagert – deklariert als Forschungsabfälle. Um verlorenes Vertrauen wiederzugewinnen und für Transparenz um die Vorgänge in der Asse zu sorgen, wurde damals der Begleitprozess eingerichtet. Der Kern des Begleitprozesses war eine Runde aus Bürgermeister/innen, Vertreter/innen von Bürgerinitiativen, von Umweltverbanden, des Kreistages und der Landkreisverwaltung, die sich seitdem alle 6 – 8 Wochen traf: (...). Diese Runde mit ihrer heterogenen Zusammensetzung ist keiner anderen Stelle untergeordnet und arbeitet auf der Grundlage einer selbstgegebenen Geschäftsordnung. (…) Aus bislang unbekannten Gründen weigerte sich Landrätin Steinbrügge, der gemäß Geschäftsordnung die Aufgabe zukommt, die Sitzungen zu eröffnen, zu leiten und zu schließen, genau dies zu tun. Damit verließ sie die Grundordnung der Begleitgruppe, die in eben dieser Geschäftsordnung besteht. Zudem sagte die Landrätin die für den 28.08. angesetzten Sitzungen der Begleitgruppe ab und deklarierte diese Unterbrechung der Arbeit als „Denkpause“. (…) Daraufhin formulierte eine Mehrheit der stimmberechtigten Mitglieder (u. a. die Bürgermeister/innen von Wolfenbüttel, Elm-Asse und Sickte und Vertreter/innen von Umweltverbänden und Bürgerinitiativen) einen Brief an die Landrätin und die Kreistagsfraktionen und forderten sie auf, im Sinne der Zukunft des Begleitprozesses zu sieben Fragen schriftlich Stellung zu nehmen, siehe unten. Konkrete Antworten der Landkreisverwaltung und der Kreistagsfraktionen stehen aus, die weitere Entwicklung ist offen. Komplette Presse-Erklärung des A2K vom 26.11.2015 Offener Brief des Koordinationskreises vom 26.11. Presse-Erklärung des A2K vom 02.11.2015 - vollständig und als PDF Offener Brief von 11 Begleitgruppenmitgliedern vom 02.11.2015 |
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Sachlich, fair und unabhängig für die Rückholung des Atommülls und die sichere Schließung in der Begleitgruppe zusammenarbeiten! Bürgermeisterinnen, Umweltverbände und Bürgerinitiativen fordern Vorsitz der Asse 2 – Begleitgruppe zu neutraler Amtsführung und sachorientierter Diskussion auf (…) Heute richten 11 von 17 stimmberechtigten Mitglieder der Asse 2 – Begleitgruppe einen Katalog von sieben Fragen und Anforderungen in einem „offenen Brief“ an Landratsamt und Kreistag Wolfenbüttel. Zu diesen stimmberechtigten Mitgliedern gehören die drei Bürgermeister/innen der Stadt Wolfenbüttel sowie der Samtgemeinden Elm-Asse und Sickte, die Vertreter/innen der Umweltverbände BUND und NABU sowie die Vertreter/innen der Bürgerinitiativen, die im Asse 2-Koordinationskreis zusammenarbeiten, In ihrem offenen Brief fordern sie unter anderem: 1. eine unabhängige und sachorientierte Arbeit der Begleitgruppe mit einer neutralen Amtsführung des Vorsitzes und gemeinsam abgestimmter Öffentlichkeitsarbeit, 2. die Rücknahme falscher Anschuldigungen des Landkreises gegenüber der Bürgerinitiative „aufpASSEn“, (...) 5. Einsatz für die Weiterarbeit der unabhängigen wissenschaftlichen Experten der Arbeitsgruppe Option Rückholung (AGO), und zwar der Begleitgruppenarbeit verpflichtet. (…) Presse-Erklärung des A2K vom 02.11.2015 - vollständig und als PDF Offener Brief vom 02.11.2015 |
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Asse II ist ein Gefahrenort, wie alle Atomanlagen 1. Atomanlagen, zu denen sowohl Atomkraftwerke als auch Atommüll-Depots gehören, setzen „Radioaktivität“ frei. Dies geschieht in Form von Direktstrahlung und von radioaktiven Teilchen. Beide Formen von Radioaktivität, ionisierende Strahlung und ionisierende Teilchen, haben die Eigenschaft, lebendes Gewebe schädigen zu können. Daher ist Radioaktivität grundsätzlich für Lebewesen schädlich. 2. Aus der Atomanlage Asse II wird seit der ersten Einlagerung 1967 Radioaktivität frei, vor allem in Form von ionisierenden Teilchen. Zu diesen Teilchen gehören radioaktiver Wasserstoff, genannt „Tritium“ (H-3), und radioaktiver Kohlenstoff, bezeichnet mit „C-14“. 3. Lebewesen können diese Teilchen mit dem Einatmen in sich aufnehmen, denn Atemluft enthält sowohl Kohlendioxid (CO2) als auch Wasserdampf (H2O). Im Wasserdampf kann radioaktiver Wasserstoff sein, im CO2-Anteil der Luft radioaktiver Kohlenstoff. 4. Diese radioaktiven Teilchen haben die Eigenschaft, sich in Körper von Lebewesen einlagern zu können, da alle Lebewesen zu großen Teilen aus Wasserstoff und Kohlenstoff bestehen. Einmal in Körper eingelagert, zerfallen diese radioaktive Teilchen zu einen nicht vorhersagbaren Zeitpunkt und lösen dann einen Ionisierungsprozess im Zellgewebe aus, verbunden mit Schädigungen. Dies kann sein im Gewebe von Organen wie Lunge oder Nieren geschehen, aber auch in Stammzellen, in Samen- und Eizelle sowie im Foetus. 5. Schädigungen können sich zeigen u.a. in Krebserkrankungen, in anderen Erkrankungen, in Aborten. 6. Keine Direktstrahlung und keine Aufnahme von ionisierenden Teilchen ist ungefährlich. Auch wenn Grenzwerte für ionisierende Teilchen oder ionisierende Strahlung eingehalten werden, bedeutet das keine Ungefährlichkeit dieser Ionisierungsursachen. 7. Grenzwerte stellen politische Kompromisse dar: zwischen dem Interesse von denen, die Atomanlagen betreiben und damit unweigerlich Radioaktivität freisetzen, und dem Interesse an der Gesundheit der Menschen, die von der Freisetzung von Radioaktivität betroffen sind. 8. Grenzwerte zeigen nicht, ob Radioaktivität ungefährlich ist, sondern welche gesundheitliche Belastung der betroffenen Menschen gesetzlich zugelassen ist. 9. Um die Gefahren und Belastungen einzuschätzen, die von Atomanlagen ausgehen, ist es immer wichtig, sowohl die Freisetzung von ionisierender Strahlung und als auch die Freisetzung von ionisierenden Teilchen zu betrachten – im Normalbetrieb und bei möglichen Störfällen. 10. Zur Verringerung der Belastung von Menschen durch die Radioaktivität aus Atomanlagen kann man z.B. den Abschirmung der Radioaktivitäts-Quelle verbessern oder den Abstand zu ihr erhöhen. Daher: ASSE-watch. |
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05.01.2015: Asse II-Koordinationskreis der Bürgerinitiativen Rückholung des Atommülls aus der Asse: Beschleunigen statt bremsen! Bald zwei Jahre nach Verabschiedung des Sondergesetzes zur Schließung der Asse, der „Lex Asse“, müssen wir als Bürgerinitiativen feststellen, dass die verantwortlichen Behörden die im Gesetz verankerte Beschleunigung der Rückholung nicht umsetzen, sondern bremsen. Wir fordern demgegenüber das Bundesumweltministerium auf, das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) als verantwortlichen Betreiber anzuweisen und in die Lage zu versetzen, die Bergung des Atommülls so zügig wie möglich in Angriff zu nehmen. Jedes verstreichende Jahr erhöht die Gefahr eines unkontrollierbaren Wassereinbruchs in die Schachtanlage Asse II. Das BfS setzt durch sein zögerliches Vorgehen die Rückholung aufs Spiel. Dies kann man am Umgang des BfS mit der Zwischenlagerfrage sehen, an der unzureichenden Behandlung des Drainageproblems, an der extrem langen Planungszeit für den neuen Schacht 5, an den nicht zielführenden Maßnahmen der sog. Faktenerhebung und an dem Ungenutztlassen vorhandener Beschleunigungspotentiale. Die mitunter geäußerte Auffassung, der Atommüll könne in der Asse sicher aufbewahrt werden, ist illusionär. Durch den Bergdruck und die zutretenden Laugen würde das radioaktive und chemotoxische Inventar der Asse irgendwann ausgepresst, ohne dass dann noch Gegenmaßnahmen möglich sind. Atommüll und Giftmüll müssen daher kontrolliert geborgen werden. Der Asse II-Koordinationskreis wendet sich dagegen, dass einige Berater der Bundesregierung immer wieder die Gefahren verharmlosen, die vom Verbleib des Atommülls in der Asse ausgehen. Presse-Erklärung vom 05.01.2015 Hintergrund-Informationen |
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Asse II-Koordinationskreis der Bürgerinitiativen Position zur Zwischenlagerung des Atommülls aus der Asse: „Zwischenlagerung muss so erfolgen, dass sie den höchstmöglichen Sicherheitsstandards folgt und von ihr die geringstmögliche Belastung der Bevölkerung ausgeht.“ "Der Asse II-Koordinationskreis fordert für den Standort eines solchen Zwischenlagers ein zügiges, kriterienbasiertes und ergebnisoffenes Auswahlverfahren. Zu berücksichtigende Kriterien sind dabei insbesondere: • Gefahren durch Bergschäden, • Gefahren durch Brand oder Überflutungen, • Abstand zur Wohnbebauung, • Gefahren durch Transporte, • Gefahren für eventuelle Trinkwasser-Gewinnung, • Rückwirkung auf den Prozeßablauf der Rückholung, • Gefahren durch Tieffluggebiete oder Truppenübungsplätze. Für Bau und Betrieb müssen weiterhin folgende Kriterien gelten: • Auslegung und Betrieb dieses Zwischenlagers müssen ausschließlich auf den Asse-Müll beschränkt bleiben. • Ein privater Betreiber ist ausgeschlossen. • Der Schutz vor Entwendung radioaktiven Materials muss gewährleistet sein." Quelle: die letzte Presse-Erklärung des A2K in Sachen Zwischenlager. |
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Asse
II-Koordinationskreis der Bürgerinitiativen Position
zur Verfüllung von Kammer-Zugängen:
„Verfüllung
ohne Drainage bereitet die Flutung der Asse vor“
Bundesamt
für Strahlenschutz (BfS) setzt konsequent das Flutungskonzept
des abgesetzten Betreibers HMGU um – Rückholungsansätze
erweisen sich als schlechte Kosmetik
In
den letzten Wochen hat das Bundesamt für Strahlenschutz in
der Asse die Zugänge zu den Atommüll-Kammern 10 und 12
auf der 750 m-Sohle verfüllen lassen. In beiden Bereichen
gibt es Zulaufstellen von kontaminierter Lauge. Bei der Verfüllung
wurde jedoch nicht ausreichend auf die Drainage dieser Zuläufe
geachtet. Während vor Kammer 12 das Drainagesystem fragwürdig
ist, gibt es vor Kammer 10 überhaupt keine Drainage. Kammer
10 liegt ganz im Westen fast direkt unterhalb der Stelle, an der
Lauge aus dem umgebenden Gebirge in das Bergwerk eintritt. Sollten
sich die Fließwege auch nur leicht verändern, würde
sie sich in der unmittelbaren Gefahrenzone befinden. Die Annahme
des BfS, dass die Laugenzutritte im Bereich der Kammer 10
vernachlässigbar bleiben, ist fahrlässig. Veränderungen
der Laugenzuflüsse oder neue Zuläufe können in
Zukunft weder beobachtet noch drainiert werden. Das kann zu einer
massiven Behinderung der Rückholung des Atommülls
führen. Die Durchführung dieser Maßnahmen
begründet das BfS mit betrieblicher Dringlichkeit. Diese
wurde nicht nachgewiesen. Das BfS argumentiert, dass verfüllte
Bereiche wieder aufgebohrt werden können, zeigt aber keine
Problemlösung für den Umgang mit kontaminierten Strecken
auf. Wir erinnern uns an den Genehmigungsaufwand, den das bloße
Anbohren der Atommüll-Kammern im letzten Jahr erforderte.
Infolge der mangelhaften Umsetzung der Verfüllmaßnahme
vor Kammer 10 ist am 15.8.2013 ein Salzblock von ca. 20 m³
und 40 t von der Decke gestürzt. Dieser Löserfall wurde
vom BfS den Medien gegenüber als Begründung für die
Dringlichkeit der Maßnahme angeführt, obwohl er ihre
Folge war! Der
Asse II Koordinationskreis fordert das Bundesamt für
Strahlenschutz auf
1.
Verfüllmaßnahmen in der Umgebung der
Einlagerungskammern zu unterlassen, solange sie nicht mit einem
Rückholungskonzept abgeglichen sind oder ein Alternativzugang
geschaffen wurde, 2. für alle Verfüllmaßnahmen auf
der 750m Sohle ein durchgängiges Drainagesystem zu
installieren und 3. eine vollständige detaillierte
Rückholungsplanung vorzulegen. Rückholungsansätze
erweisen sich als schlechte Kosmetik
In
den letzten Wochen gab es Streit zwischen der Asse II
Begleitgruppe und dem BfS, ob die Rückholungs¬planung
schon beauftragt wurde. Dazu ist festzustellen: es wurde lediglich
eine Konzeptstudie zur Identifikation von Zugängen zu den
Kammern beauftragt, nicht aber eine konkrete Rückholungsplanung.
Diese Zugangsstudie ist nicht sinnvoll ohne eine enge Verzahnung
mit der gesamten Rückholungsplanung. Das Leistungsverzeichnis
für die Zugangsstudie ist zwar öffentlich, aber es ist
unklar, was davon in den beauftragten Bearbeitungsumfang
einfließt. Dieses unterliegt nachträglicher Absprache
zwischen dem BfS und dem Auftragnehmer. Au0erdem ist nicht
festgelegt, wie die Ergebnisse der Studie dargestellt werden
sollen. Es wird offensichtlich: als einzig konkretes liegt die
Notfallplanung mit der Flutung der Asse vor, Maßnahmen im
Rahmen dieser Planung setzt das BfS konsequent um. Die Rückholung
ist im Stadium eines Lippenbekenntnisses steckengeblieben.
Anlagen:
Zeichnungen
der 750 m – Sohle mit den Verfüllmaßnahmen: -
Übersicht
über die 750 m – Sohle:
Asse2_750-m-Sohle_Uebersicht.jpg - Detailzeichnung
von Kammer 10:
Asse2_750-m-Sohle_Detail_Kammer_10.jpg - Detailzeichnung
von Kammer 12:
Asse2_750-m-Sohle_Detail_Kammer_12.jpg Diese
Erklärung als PDF
Der
behördliche Schriftwechsel bezüglich dieser
Verfüllmaßnahmen ist öffentlich, das erste der
folgenden Dokumente beschreibt die Maßnahmen und teilweise
auch die Kritik daran - auch, dass das BfS diese Maßnahmen
entgegen der Kritik durchzuführen beabsichtigte.
Hintergrunddokumente
zu den Verfüllungsmaßnahmen: •
Schreiben
des BfS an das BMU: Schachtanlage Asse II, Umsetzung der Notfall-
und Vorsorgemaßnahmen, Verfüllmaßnahmen auf der
750-m-Sohle
• Schreiben
des BfS an die Asse II Begleitgruppe: Betonierabeiten auf der
750-m-Sohle der Schachtanlage Asse II
• Schreiben
des BfS an das BMU: Schachtanlage Asse II - Notfall- und
Vorsorgemaßnahmen
• Antwort
des BMU auf den Bericht des BfS vom 13.06.2013
• Schreiben
des BfS an das BMU: Schachtanlage Asse II, Umsetzung von
Notfallmaßnahmen, insbesondere auf der 750-m-Sohle
• Antwortschreiben
des BfS an die Asse II Begleitgruppe
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Asse II-Koordinationskreis zur Bundestagsentscheidung über die Lex Asse am 28.2.2013: Trotz erzielter Teilerfolge bleibt Kritik an der Lex Asse Erklärung als PDF |
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Wie
wirken die radioaktiven Emissionen des Atommülls im Schacht
Asse II? Aus
der Asse treten ständig seit Jahrzehnten kontinuierlich
radioaktive Stoffe aus: radioaktiver Wasserstoff (Tritium, H-3),
radioaktiver Kohlenstoff (C-14) und weitere. Anders als
radioaktive Edelgase (zB Radon) verbleiben diese Radionuklide (H-3
und C-14) nicht nur eine kurze Zeit im Körper, wenn sie
eingeatmet werden. Vielmehr können sie z.B. als
Wassermoleküle oder Kohlenstoffatome in das Gewebe eingebaut
werden, Ihre längere Verweildauer macht sie gefährlich;
zerfallen sie während ihrer Einbindung in Körperzellen,
können sie z.B. Zellkerne und Zellteilungsmechanismen
schädigen. Die Strahlenbelastung für Personen an der der
Asse durch die abgegebenen Radionuklide liegt ungefähr bei
dem 10fachen Wert dessen, was Personen an Atomkraftwerken erdulden
müssen. Zwar liegen die Emissionen von radioaktivem
Kohlenstoff (C-14) und Wasserstoff (H-3 / Tritium) in der
Größenordnung der Abgaben von Atomkraftwerken, doch da
kein hoher Schornstein sie weit verteilt, ist die nähere
Umgebung stärker betroffen als bei AKWs. Sie werden über
einen lediglich 11 m hohen Diffusor
abgegeben.
Die aus dem Diffusor austretende warme Luft (Bergwerksluft!)
steigt hoch und wird vom Wind weggetragen und verteilt.
Ausführlicher dargestellt wird dies in einer Zusammenstellung
aus
dem Parlamentsbericht
„Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung”
der
Bundesregierung über das Jahr 2013 und dem ausführlicheren
„Gesamtbericht
zu
Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung, mit den genauen
Zahlenwerten. Hier auf einen Blick die Gegenüberstellung für
das Jahr 2009:
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Keine weiteren Hürden für die Rückholung! - Presse-Erklärung des Asse II-Koordinationskreises vom 5.10.2012 zur gegenwärtigen Diskussion um die Asse - Die Organisierung der Rückholung des Atommülls aus der Asse duldet keine Verzögerungen. Auch die zuletzt vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) ins Spiel gebrachten theoretischen Betrachtungen zu einer nicht vorhandenen Langzeitsicherheit dürfen keine weiteren Hürden aufbauen. Eile ist und bleibt geboten: Alle Beschleunigungsmöglichkeiten für die Rückholung müssen ausgeschöpft werden. Das betrifft den Bau eines neuen Schachts „Asse V”, die Planung und Errichtung eines Puffer- und eines Zwischenlagers für den zu bergenden Atommüll, die Beschaffung und ggf. Entwicklung geeigneter ferngesteuerter Bergetechnik, die Einstellung von Fachpersonal und die Erstellung des notwendigen Regelwerkes. Spätestens seit der Veröffentlichung des „hydrogeologischen Strömungs- und Transportmodells” von Dr. Ralf Krupp im Juni 2010 ist klar: Die Radioaktivität wird nicht im Berg bleiben. (...) Die Bundesrepublik Deutschland hat schuldhaft ungesetzlich den Atommülll in die Asse eingelagert, sie hat ihn auch wieder aus dem Bergwerk zu entfernen. Der Bundestag muss der Notwendigkeit, die Asse zu räumen, durch eine klare Festlegung auf die Rückholung in einer neuen Lex Asse gerecht werden, diese Entscheidung darf nicht auf nachgeordnete Behörden von Ministerien abgeschoben werden. Das Parlament ist hier gefordert, eine eindeutige Positionierung vorzunehmen, ohne jegliche Hintertüren für eventuell anders gelagerte Bestrebungen von Behörden. Hier die komplette Erklärung. |
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Über 25.000 Unterschriften für „Pumpen statt Fluten” ans Umweltministerium übergeben Ein überwältigendes Ergebnis: weit mehr als die erhofften 20.000 Menschen unterstützten innerhalb von 20 Tagen die Kampagne, die sich gegen die Flutung der Asse im Rahmen von Notfallplanungen wendet. Am 28. Juni konnten diese Unterschriften Umweltminister Altmaier in Berlin übergeben werden. Es gelang, ihn vor dem Gebäude in eine fünfzehnminütige Diskussion zu verwickeln. Mehr zur Kampagne siehe www.asse2alarm.de.
Eine Kampagne unter dem Motto "Pumpen statt Fluten" hatte am 6. Juni 2012 der Asse II-Koordinationskreis gestartet. Er mobilisiert gegen die "Notfallplanung" des gegenwärtigen Asse-Betreibers, die vorsieht, bei einem auslegungsüberschreitendem Lösungszutritt die Asse mit dem Atommüll darin mit MgCl2-Lauge zu fluten. Bis zum 26.6.2012 sollen 20.000 Unterschriften gegen diese Flutungs-Pläne gesammelt werden. Ein ambitioniertes Ziel, aber erreichbar. Das Problem: Das BfS will sich derzeit nur auf maximal 500 m³ pro Tag Lösungszutritt vorbereiten, obwohl aus anderen Bergwerken dieses Volumen und mehr pro Stunde abgepumpt wird. Dabei geht um nicht kontaminierte Lauge, sondern um einfache Salzlauge! Wir fordern, sich darauf einzustellen, möglichst große Mengen dieser Lauge abzupumpen, um lange in der Lage sein zu können, Atommüll aus der Asse zu räumen. Zum Kampagnenstart wurde am 6. Juni eine Pressekonferenz in Hannover abgehalten, hier die dazugehörige Presse-Erklärung. Dazu gehört eine ausführlichere Konzept-Skizze. Am 8. Juni hat eine Kampagnenzeitung "Asse-Alarm" der taz beigelegen, weitere 70.000 Exemplare haben wir zur regionalen und bundesweiten Verteilung mehr drucken lassen und freuen uns natürlich über Leute, die sich an der Verteilung beteiligen möchten. In diese Zeitung ist ein Abschnitt für Unterschriften eingedruckt, der ausgeschnitten und eingeschickt werden kann. Außerdem sind darin weitere interessante Artikel zur Asse zu lesen. Dazu wurden 5.000 Postkarten mit Kurzinfo und Unterschriften-Feldern gedruckt. Eine neue Homepage http://www.asse2alarm.de online, um jeweils aktuell über den Stand der Kampagne zu informieren. hier die Presse-Erklärung: Asse-Betreiber muss Wasserzutritte bewältigen können statt vor ihnen zu kapitulieren: „Pumpen statt Fluten!“ Vorstellung eines Konzeptentwurfes zur Trockenhaltung der Asse. Start einer Unterschriften-Kampagne. Es ist nicht hinnehmbar, das das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) sich bei der Bewältigung von Lösungszutritten in Asse II selber Fesseln anlegt und behauptet, oberhalb einiger Hundert Kubikmeter Zutritt pro Tag nur noch mittels „Gegenflutung“ der Asse reagieren zu können. Für den Asse II-Koordinationskreis heißt es dagegen „Pumpen statt Fluten!“ Wir verlangen vom Betreiber von Asse II, alles für eine Trockenhaltung des Bergwerkes zu tun, damit die Rückholung möglichst vollständig gelingen kann. Die Aufsichtsbehörden und das BMU fordern wir auf, sich nicht mit den vom BfS vorgelegten Notfallplanungen zufrieden zu geben, sondern auf die Vorlage alternativer Notfallkonzepte zu dringen. „Man kann uns nicht mehr mit derart lächerlichen Pumpkapazitäten abspeisen, wie es das BfS versucht“, so Peter Dickel vom A2K. „In anderen Bergwerken sind Fördermengen von mehr als 1.000 m³ in der Stunde üblich, und das BfS will sich auf höchstens 500 m³ pro Tag, also etwa 20 m³ die Stunde, beschränken? Das ist weniger als ein Fünfzigstel! Deswegen starten wir heute die Kampagne ‚Pumpen statt Fluten!’“ Eine seriöse Notfallplanung muss auf die lange Aufrechterhaltung der Trockenheit des Bergwerkes und auf einen baldestmöglich zu beginnenden Rückholungsbetrieb ausgerichtet sein. Für eine zuverlässige Abförderung der Zutrittslaufe ist notwendig: - Vorrichtungen zum Auffangen und Fassen erheblicher Lösungszutritte bauen; - Errichtung angemessener Pumpkapazitäten von mehr als 10.000 m³ pro Tag (d.h. mehr als 400 m³/h); - Verlegung handelsüblicher Druckrohre, mit denen pro Rohr mit einem Innendurchmesser von 10 cm weit mehr als 1.000 m³ pro Tag, also über 40 m³ pro Stunde abgepumpt werden können; - Ertüchtigung der dafür notwendigen Stromversorgung: bei der ohnehin notwendigen Neuverlegung einer Mittelspannungsleitung von Wolfenbüttel zur Asse ist die notwendige Stromversorgung für leistungsfähige Pumpen gleich mit zu berücksichtigen; etwa 200kW Leistung werden pro 1000 m³ Tagesförderung benötigt; - Abgabekapazitäten über Tage vorhalten: Gleisanschluss für Kesselwagen, um Lauge abzutransportieren: alternativ eine Pipeline in einen Binnenhafen legen; weitere Verbringungsmöglichkeiten sind zu klären. Parallel wäre die Hydrogeologie des Wasserzutritts zu untersuchen, um ihn eventuell eindämmen zu können. Der Asse II-Koordinationskreis von Bürgerinitiativen und Verbänden lehnt eine Flutung der Asse strikt ab. Die unabsehbaren Schädigungen von Mensch und Umwelt sind nicht zu verantworten. |
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Brauchte es dazu einen Betreiberwechsel? Bundesamt für Strahlenschutz bereitet die Flutung der Asse vor Wachsendes Mißtrauen in Versprechungen von Bund und Land: Während die Rückholung in weite Ferne rückt, wird die Flutung unmittelbar vorbereitet! Einen Tag vor dem Besuch des Bundesumweltministers Altmaier in der Asse haben Bürgerinitiativen und Verbände heute in Hannover Zweifel und Mißtrauen geäußert, dass Bund und Land es mit der Räumung des Atommülls aus der Asse wirklich ernst meinen. Seit 2009 verspricht der Bund mit wachsender Intensität und ständig wechselndem Personal, Konsequenzen aus dem Debakel Asse II zu ziehen und den Müll, der dort nie hätte gelagert werden dürfen, wieder heraus zu holen. Die Realität sieht anders aus: Während die Maßnahmen zur Rückholung nicht vorankommen, wird die Flutung der Asse – so, wie sie der alte Betreiber geplant hat – unmittelbar vorbereitet. „Wir haben kein Vertrauen“, erklärt Andreas Riekeberg vom Asse II-Koordinationskreis, „dass nicht zu einem beliebigen Zeitpunkt jemand den Notfall ausruft und mit der Flutung beginnt. Wenn es tatsächlich noch bis 2036 dauern sollte, bis die Rückholung beginnt, dann wäre ja immerhin 24 Jahre Zeit, in der jederzeit geflutet werden kann. Sind jedoch erst einmal die Schleusen geöffnet, lässt sich der Atommüll micht mehr zurückholen“. Das Bundesamt für Strahlenschutz bereitet derzeit durch verschiedene Maßnahmen die Flutung der Asse vor, nicht aber die Beherrschung größerer Wasserzutritte. Das ergibt der detaillierte Vergleich des sogenannten „Notfallkonzeptes“ des BfS für die Asse mit dem Konzept „Vollverfüllung“ des alten Betreibers GSF durch Dr. Frank Hoffmann vom Asse II-Koordinationskreis. (Zusammenfassende Beschreibung siehe Folgeseite.) Bei einer Flutung der Asse würde es in unbekannten Zeiträumen an unbekannten Orten in Norddeutschland zu einer Freisetzung von Radioaktivität in unbekanntem Ausmaß kommen! Nach einem „Strömungs- und Transportmodell“ von Dr. Ralf Krupp aus dem Jahr 2010 wird dies innerhalb weniger Jahre geschehen. Summa: Der Asse II-Koordinationskreis der Bürgerinitiativen lehnt eine Flutung der Asse strikt ab. Die unabsehbaren Schädigungen von Mensch und Umwelt sind nicht zu veranworten. Das Bundesamt für Strahlenschutz hat umgehend andere Konzepte für den „Notfall“ des auslegungsüberschreitenden Lösungszutritts zu entwickeln und mit Hochdruck an der Umsetzung der Rückholung zu arbeiten. Hintergrund: Vergleich des Flutungskonzeptes der GSF mit dem Notfallkonzept des BfS durch Dr. Frank Hoffmann, Asse II-Koordinationskreis die Grafik rechts als Handout diese Presseerklärung als PDF |
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Asse II-Koordinationskreis reagiert auf Durchsickern des Zeitplans für die Räumung der Asse: Bergdruck duldet keine Verzögerung der Rückholung um ein Vierteljahrhundert „Wir nehmen zur Kenntnis, das endlich der Zeitplanes für die Räumung der Asse vorliegt“, so Andreas Riekeberg vom Asse II-Koordinationskreis, „schließlich haben wir am vergangenen Dienstag Umweltminister Altmeier zu seiner Ernennung gratuliert und gleichzeitig darüber in Kenntnis gesetzt, dass dieser Plan mittlerweile überfälig ist. Doch als wir am Donnerstag die Öffentlichkeit darüber informierten, gingen wir nicht davon aus, dass das Bundesamt für Strahlenschutz dem so zügig nachkommen würde.“ Nun kommt es darauf an, dass der Projektsteuerplan mit den Bürgerinitiativen beraten wird. Es darf nicht noch ein Vierteljahrhundert dauern, bis der Atommüll aus der Asse geräumt und vor dem Wasser in Sicherheit gebracht wird. Beschleunigungen der Abläufe dürfen aber nicht die Bürgerbeteiligung aushebeln. Bei Verfahrensvereinfachungen besteht immer die Gefahr, dass Bürgerrechte gegenüber der Handlungsfreiheit staatlicher Stellen eingeschränkt werden. Auch andere Beschleunigungsmaßnahmen als ein Lex Asse sind zu prüfen, etwa die rechtliche Aufteilung der einzelnen Atommüll-Kammern im Asse-Bergwerk in einzelne Atomanlagen und die dadurch erreichbaren Zeitvorteile bei den Genehmigungsverfahren für die Räumung. Die Räumung von gut erhaltenen Fässern muss sich nicht am schlechtestmöglichen Zustand des Atommülls orientieren. Bislang verweigerte allerdings BfS-Präsident König eine Stellungnahme zu dieser Verfahrensidee. „Einiges an Schlussfolgerungen des BfS kommt uns sattsam bekannt vor, etwa die Forderung nach mehr Personal und Mitteln für das BfS. Schon im Frühjahr 2009, kurz nach der Übernahme von Asse II durch das BfS, haben wir Präsident König öffentlich auf dieses mögliche Problem angesprochen und nur ausweichende Antworten erhalten. Dabei gibt es schon seit vielen Jahren aus allen Richtungen Beteuerungen, dass Geld keine Rolle spielen dürfe und werde.“ |
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Lichterkette2012 ein großer Erfolg: Weit mehr als 24.000 Menschen bilden Lichterkette von Braunschweig-Thune über Asse nach Konrad An viele Streckenabschnitten, auch außerhalb von Ortschaften standen die Menschen dicht an dicht, im Abstand von einem oder zwei Metern um die Lichterkette zu bilden und ein klares Zeichen zu setzen: „Ein Jahr nach Fukushima laufen immer noch Atomanlagen und mit der Rückholung aus der ASSE II ist nicht begonnen worden. Wir akzeptieren kein ‚Restrisiko‘, keine ‚Niedrigstrahlung‘ und keine Flutung des Atommülls!” Hunderte Menschen trafen sich schon am Sonntagnachmittag auf dem Wolfenbütteler Stadtmarkt zur AufTAKTkundgebung. Streckenkoordinatorin Erica Neumann eröffnete die Kundgebung und leitete eine Schweigeminute ein, im Gedenken an die Opfer von Erdbeben und Tsunami in Japan am 11. März letzten Jahres sowie im Gedenken an die Opfer der vom Erdbeben ausgelösten Reaktorkatastrophen von Fukushima. Bodo Walther, Vorsitzender des Japan-Arbeitskreises der evangelischen Landeskirche, konnte aus den Eindrücken seiner letzten Japan-Aufenthalte berichten: „Durch diesen Super-Gau wurde das ganze Land in seinen Grundfesten erschüttert. Nahezu reflexartig setzte die Maschinerie des Abwiegelns, der Beschwichtigung und der Verschleierung ein. Betreiber, Regierung und Aufsichtsbehörden versuchten das wahre Ausmaß der Katastrophe herunterzuspielen.” Andreas Riekeberg vom Asse II-Koordinationskreis beschrieb die Folgen eines Verbleibs des Atommülls in der Asse: „Wer den Atommüll in der Asse lässt, der nimmt in Kauf, dass der Atommüll aufgelöst und ausgepresst wird. Das droht, das Wasser der ganzen Region zu kontaminieren. Das darf nicht sein, soweit darf es nicht kommen. Wir wollen kein Opfergebiet der Atomindustrie werden. Genausowenig wie Gorleben, wie Morsleben oder wie Salzgitter mit dem Schacht Konrad.” Streckenkoordinatorin Eleonore Bischoff (WAAG) sagte, es gelte auch nach Fukushima und in Bezug auf die Asse, was Inge Aicher-Scholl vier Wochen nach Tschernobyl am 23.5.1986 formulierte: „Jetzt werden wir nicht mehr sagen können, / wir hätten von nichts gewusst [...] Wenn wir heute nichts dagegen unternehmen, / werden sie sich morgen bedanken / für unser Stillhalten und unsere ,Vernunft' / Jeder muss überlegen, was er tun kann. / jeder an seiner Stelle." Zum Abschluss wurden Origami-Kraniche an die Teilnehmer verteilt. Die in Wolfenbüttel schon vor zwei Jahren von der WAAG begonnene Aktion „1.000 Kraniche für eine atommüllfreie Asse” hatte durch die Katastrophe in Fukushima eine neue Aktualität bekommen. Musikalisch wurde die AufTAKTkundgebung von den beiden Duos Sandalwood und Johanna Kreiß & Maximilian Reinhard gestaltet, letztere sangen zum Abschluss „Wir lassen die Kraniche fliegen” von Klaus W. Hoffmann. Hier die komplette Presseerklärung, der Redebeitrag von Bodo Walther und der Redebeitrag von Andreas Riekeberg |
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Erklärung des Asse 2-Koordinationskreises vom Mittwoch, 18. Januar 2012 Eine Frage an Bundesumweltminister Röttgen: Michael Sailer noch als Vorsitzender der Entsorgungskommission haltbar?- Der Asse II-Koordinationskreis, der Zusammenschluss der Bürgerinitiativen und Gruppen zur Asse, fordert von Bundesumweltminister Röttgen, aus den jüngsten Äußerungen von Dipl.-Ing. Michael Sailer die Konsequenzen zu ziehen und ihn von seinen Ämtern zu entbinden. Michael Sailer hat am 17.1.2012 gegenüber der Braunschweiger Zeitung erklärt, der Fachworkshop des Bundesamtes für Strahlenschutz könne „keine konkreten Resultate“(1) hervorbringen. Sollte Herr Sailer der Meinung sein, dass dies gilt, gleich ob mit oder ohne seine Anwesenheit bei diesem Workshop? (...) Dipl.-Ing. Sailer ist gegenüber einer Räumung des Atommülls aus der Asse seit vielen Jahren vorfestgelegt, auch schon vor dem Optionenvergleich. Er stellt die Probleme der Rückholung breit dar und verharmlost die Auswirkungen der Flutung des Atommülls in Asse II. Auch die der Räumung der Asse vorgeschaltete Faktenerhebung geht auf eine Intervention der Entsorgungskommission (ESK) vom 5.1.2010 zurück (2) und hat sich mittlerweile als Blockade der Rückholung und als Hintertür zum Ausstieg aus der Rückholung erwiesen. So müssen wir ihm und dem Bundesumweltminister die Frage stellen: Wie kann jemand wie Herr Sailer noch länger ESK-Vorsitzender sein? Fußnoten: (1) Artikel „Disput vor Asse-Konferenz“, im Asse II - Koordinationskreis arbeiten unter anderem mit: Aktion Atommüllfreie Asse Wolfenbüttel • Anti-Atom-Plenum Braunschweig • Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad e.V. • Bürgerinitiative Braunschweig (BIBS) • BUND Kreisgruppe Wolfenbüttel • Ev.-luth Kirchengemeinde St. Thomas Wolfenbüttel • AufpASSEn e.V. • BASA Bürger Aktion sichere Asse • Bündnis 90/Die Grünen, Kreisverband Wolfenbüttel • Jugendumweltnetzwerk Niedersachen, AK Asse • Robin Wood e.V. • SPD Ortsverein Denkte/Kissenbrück und Remlingen• Umweltschutzforum Schacht-Konrad Salzgitter e.V. • WAAG (Wolfenbüttler AtomAusstiegsGruppe) • sowie zahlreiche Einzelpersonen |
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Presseerklärung des Asse 2-Koordinationskreises vom Dienstag, 3. Januar 2012 Asse II: Rückholung organisieren statt aussitzen! - Der Asse 2-Koordinationskreis stellte auf der Pressekonferenz in Hannover am 3.1.2012 fest: „Die Verantwortung für die Rückholung des Atommülls aus der Asse liegt bei Bundesumweltminister Norbert Röttgen. Herr Dr. Röttgen, bekennen Sie sich zur Rückholung! Nehmen Sie Ihre Führungsverantwortung für die Sanierung der Asse endlich wahr!“ Zur Rückholung gehören die Beschaffung von Bergetechnik, der Aufbau von geeignetem Personal und die Erstellung eines Regelwerks passender Vorschriften – im Sinne einer lernenden Organisation. „Auf allen drei Feldern verhalten sich das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), Bundesumweltministerium (BMU) und das niedersächsische Umweltministerium (NMU) bislang abwartend. Abwarten ist aber angesichts des Zustandes des Bergwerkes nicht zu verantworten“, so Andreas Riekeberg vom Asse 2-Koordinationskreis. Vor zwei Jahren hat das Bundesamt für Strahlenschutz verkündet, dass der Atommüll aus der Asse zurückgeholt werden soll, weil ein sicherer Einschluss nicht gewährleistet werden kann. Ein Salzbergwerk mit Laugenzutritt kann nicht „langzeitsicher” geschlossen und sich selbst überlassen werden! Das BMU hat jedoch die Faktenerhebung als Vorbedingung für die Rückholung gestellt. Drei Jahre sollte diese dauern – zwei davon sind mittlerweile verstrichen. Es mehren sich die Zeichen, dass weder das BfS noch das BMU oder das NMU die Rückholung bislang ernsthaft wollen. Rückholung: 1. als Chefsache behandeln, 2. sie organisieren und 3. nicht verzögern 1) Wir erwarten vom Bundesumweltminister, dass er dieses größte radioaktive Problem Deutschlands als solches anerkennt und die unvermeidliche Rückholung des Atommülls endlich zur Chefsache macht. Hier ist höchste Priorität notwendig – politisch, personell und finanziell. Vor zwei Wochen wurde ein Vermerk des BfS an das BMU veröffentlicht und damit gezielt Zweifel an der Rückholung geschürt. Wir befürchten weitere politische Manöver gegen die Rückholung, insbesondere von Michael Sailer, Vorsitzender der Entsorgungskomission des Bundes, der für das BMU arbeitet und sich schon vor dem Optionenvergleich gegen die Rückholung des Atommülls ausgesprochen hat – ohne die Gefahren einer Flutung der Asse darzustellen. 2) Wir fordern das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) auf, endlich mit Hochdruck an der Organisation der Rückholung des Atommülls aus der Asse zu arbeiten. Die Rückholung ist als ein Projekt zu organisieren – doch bislang gibt es im BfS kein Projekt namens „Rückholung”, es gibt weder eine Projektorganisation noch gar einen Verantwortlichen dafür. 3) Wir verlangen vom niedersächsischen Umweltministerium, dass es der zeitlichen Enge Rechnung trägt. Das gesamte Genehmigungsverfahren muss zügig betrieben werden, Auflagen müssen technisch machbar und zeitnah realisierbar sein. Das Land Niedersachsen darf das Projekt „Rückholung“ nicht verzögern – z.B. indem es die Annahme von Betriebsabfällen wie im Fall der Asse-Lauge verweigert. (...) 5 Jahre nach der „Remlinger Erklärung“ fordern wir mit Nachdruck : - Keine Flutung des Asse-Schachtes, auch nicht getarnt als „Vollverfüllung” oder „Notfallmaßnahme“! - Beginnt endlich mit der Rückholung! - Jetzt Bergetechnik beschaffen, Personal aufbauen und Regelwerk schaffen! - Jeder Kubikmeter geborgenen Atommülls ist ein Sicheheitsgewinn! |
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Januar 2012: Die Pressekonferenz des Asse 2-Koordinationskreises am 3.1. erfährt große Aufmerksamkeit, um 5.1. muss in einer weiteren Presse-Erklärung auf die Verantwortlichkeit von Umweltminister Röttgen hingewiesen werden. Im Umfeld des BfS-Fachworkshops zur Asse entwickelt sich eine längst fällig Diskussion um den Vorsitzenden der ESK, Michael Sailer, der seit vielen Jahren gegen die Rückholung arbeitet. Dezember 2011: Die ersten Schritte zur sog. „Faktenerhebung”, die vom Bundesumweltministerium vor die Rückholung geschaltet worden war, lassen immer noch auf sich warten. Auflagen und ihre umständliche Erfüllung verzögern das Anbohren der ersten Kammern. Ein Memorandum aus dem BfS sorgt für Aufregung und führt zu zwei Entgegnungen des A2K am 23.12 und am 27.12.2011. Juli 2011 Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) beabsichtigt, den Atommüll aus der Asse zurückzuholen. Für den zurückgeholten Müll soll ein Zwischenlager erstellt werden, denn er muss vor einer auf Dauer angelegten Lagerung möglicherweise für Jahre und Jahrzehnte zwischengelagert werden. Diese Zwischenlagerung muss so erfolgen, dass sie den höchstmöglichen Sicherheitsstandards folgt und von ihr die geringstmögliche Belastung der Bevölkerung ausgeht. Der Asse II-Koordinationskreis fordert für den Standort eines solchen Zwischenlagers ein nachvollziehbares, zügiges, kriterienbasiertes und ergebnisoffenes Auswahlverfahren. Hier die Presseerklärung dazu. Ereignisse um die Asse seit 2009 sowie Quellen dazu: siehe unten Die Situation: In das Atommüll-Lager Asse II bei Wolfenbüttel dringen täglich 12 m³ Lauge ein und es ist auf längere Sicht einsturzgefährdet. Vom 4.4.1967 bis 31.12.1978 wurden hier rund 49.000 m³ Atommüll eingelagert. Schon zu Beginn gab es Warnungen vor dieser Einlagerung, doch wurden Zug um Zug rund 125.000 Fässer mit sogenanntem „leicht“ radioaktivem Abfall (LAW) und 1.300 Fässer mit „mittel“ radioaktivem Abfall (MAW) unter Tage deponiert. Dabei liegt die Unterscheidung LAW-MAW nur in der Radioaktivität an der Oberfläche der Fässer, die lediglich als Transportbehälter konzipiert waren, nicht als Lagerbehälter. 14.779 Fässer mit Betonabschirmungen, die LAW deklariert waren und in die LAW-Kammern eingelagert wurden, enthielten in Wirklichkeit MAW. 40 Jahre lang wurden die Menschen an der Asse, im Landkreis Wolfenbüttel und in der ganzen Republik über den Atommüll getäuscht. Gegen eine Fortführung der Täuschungen hilft nur Wachsamkeit der Bevölkerung und Öffentlichmachung der Kritik. Viele Gruppen sind daran beteiligt, sie koordinieren sich im ASSE-II-Koordinationskreis auf der Basis der Remlinger Erklärung vom 4.4.2007. Die Belastung für Personen an der der Asse durch die abgegebenen Radionuklide liegt ungefähr bei dem 10fachen Wert dessen, was Personen an Atomkraftwerken erdulden müssen. Die Emissionen von radioaktivem Kohlenstoff (C-14) und Wasserstoff (H-3 / Tritium) liegen in der Größenordnung der Abgaben von Atomkraftwerken. Ausführlicher dargestellt wird dies in einer Zusammenstellung aus dem Parlamentsbericht „Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung” der Bundesregierung über das Jahr 2009 und dem entsprechenden Gesamtbericht. Allerdings werden die Emissionen im Fall der Asse nicht durch einen Dutzende von Metern hohen Schornstein weit verteilt, sondern über einen lediglich 11 m hohen Diffusor abgegeben. Das sollte bei der Suche nach den Ursachen für die erhöhten Leukämie- und Schilddrüsenkrebs-Raten in der Samtgemeinde Asse sowie für den erheblichen Überschuss von Jungen in den Geburtsjahrgängen 1971-1979 nicht unberücksichtigt bleiben. |
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Kritische Internet-Seiten mit Informationen zur Asse: |
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Wie weiter mit der Asse? Rückholung - nicht Umlagerung oder Flutung ! Anfang 2009 übernahm das Bundesamt für Strahlenschutz die Betreiberfunktion, gründete die Asse GmbH als Betreibergesellschaft der Schachtanlage. Das BfS kündigte die Ausarbeitung der Kriterien für eine Beurteilung verschiedener Optionen für die Schließung der Schachtanlage und des Atommüll-Endlagers Asse an, zu denen Machbarkeitsstudien erstellt werden sollten. Die Versprechen von Transparenz und Öffentlichkeitsbeteiligung wurden aber nur zögerlich und schleppend erfüllt, so kam es im Laufe des Jahres 2009 zu einer Reihe von Stellungnahmen aus Bürgerinitiativen und auch des gesamten ASSE-II-Koordinationskreises zum Vorgehen des BfS. Diese und einige darauf reagierende Erklärungen des BfS sowie wichtige Dokumente im Diskussionsprozess sind hier dokumentiert oder verlinkt. Wer sich über aktuelle und vergangene Vorkommnisse im Betrieb der Asse informieren möchte, findet viele Details und sachkundige Hintergrundinformationen auf asse2.de. |
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Ereignisse |
Quellen |
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02.11.2015 11 von 17 stimmberechtigten Mitgliedern der Begleitgruppe richten offenen Brief an Kreistagsfraktionen und Landrätin |
Offener Brief Presse-Erklärung des Asse 2-Koordinationskreises |
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05.10.2015 Kreistag Wolfenbüttel verabschiedet umfangreiches Positions- und Forderungspapier zur Asse und zur Begleitgruppenarbeit |
Vorlage für Kreistagsbeschluss Vorschlag des Kreistages für die Bestimmung eines Zwischenlagerstandortes |
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28.08.2015 Die beiden Sitzungen der Begleitgruppe (Runde der stimmberechtigten Mitglieder und Runde mit Vertretern der Behörden und Ministerien) wird kurzfristig abgesagt, wg. „Denkpause“ |
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21.08.2015 Landrätin Steinbrügge weigert sich, als Vorsitzende der Begleitgruppe die Sitzung der stimmberechtigten Mitglieder zu eröffnen, und verfügt eigenmächtig eine sog. „Denkpause“. Viele wichtige Themen können nicht verhandelt werden. |
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30.04.2015 Landkreis Wolfenbüttel versucht aufpASSEn zu diskreditieren |
Presse-Erklärung von Landkreis-Umweltdezenent Schillmann Analyse der Presse-Erklärung des Landkreises |
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30.04.2015 aufpASSEn fordert Standortvergleich für ein Zwischenlager – ein Vergleichsstandort soll mind. 4 km Abstand zur Wohnbebauung haben |
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März 2015 „Schnittstellen-Workshop“ mit einzelnen Mitgliedern verschiedener Ministerien, Behörden und der Begleitgruppe in Königslutter |
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05.01.2015 Pressekonferenz des Asse 2-Koordinationskreises: „Beschleunigen statt bremsen“ |
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19.1.2012 Die Beteiligten des BfS-Fachworkshops bekräftigen den Willen zur und die Möglichkeit der Rückholung des Atommülls aus der Asse. |
Bericht in der Braunschweiger Zeitung Bericht im Tagesspiegel DLF-Sendung |
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17.-19.1.2012 Zum BfS-Fachworkshop über die Asse am 18./19.1. formuliert der Asse 2-Koordinationskreis seine Anforderungen und informiert über das Fernbleiben des ESK-Vorsitzenden und Rückholungs-Gegners Michael Sailer vom „Öko”-Institut. Sailer erklärt sich gegenüber der Braunschweiger Zeitung zur übergeordneten Instanz – daraufhin fordert der A2K am 19.1. Umweltminister Röttgen auf, ihn von seinen Ämtern in der ESK zu entbinden. |
Presseerklärung des A2K vom 17.1.2012 Bericht in der Braunschweiger Zeitung Presseerklärung des A2K vom 19.1.2012 |
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16.1.2012 Asse-Durchblicke Nr. 2 erscheinen, mit den Presse-Erklärungen vom 23.12. bis 5.1. und weiteren Hinweisen |
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4./5.1.2012 Umweltminister Röttgen äußert sich zur Asse, der A2K erklärt daraufhin: „Herr Röttgen, Sie sind verantwortlich: Atommüll-Bergung aus der Asse duldet kein Abwarten!” |
Bericht über Gespräch mit Röttgen in der BZ Presseerklärung des A2K vom 5.1.2012 dpa-Meldung in der BZ: „Asse-Anwohner ermahnen Röttgen zum Handeln” |
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3.1.2012 Pressekonferenz des Asse2-Koordinationskreis in Hannover: „Rückholung organisieren statt Aussitzen!” |
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27.12.2011 Der A2K weist erneut das Strömungs- und Transportmodell von Dr. Krupp zu den Folgen einer Asse-Flutung hin: die Auspressung von kontaminierten Gasen und Flüssigkeiten. |
Presseerklärung des A2K vom 27.12.2011 Online-Artikel der Braunschweiger Zeitung vom 27.12. Strömungs- und Transportmodell von Dr. Krupp |
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22./23.12.2011 Flutungsbefürworter aus BfS/BMU spielen einen Vermerk aus dem BfS der Presse zu. Der A2K protestiert gegen diese politischen Manöver und fordert Minister Röttgen auf, Verantwortung für die Sanierung der Asse zu übernehmen. |
Presseerklärung des A2K vom 23.12.2011 Online-Meldung der Braunschweiger Zeitung vom 22.12. ca. 50 online-Veröffentlichungen aufgrund einer dpa-Meldung von 14.00 Uhr am 27.12., z.B.auf stern.de 29.12.: BfS-Präsident König äußert sich in der BZ zu den Vorgängen |
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15.-20.12.2011 Das BfS richtet drei ODL-Messstellen für Gamma-Strahlung ein, allerdings nur östlich des „Diffusors”, durch den radioaktiv kontaminierte Luft aus der Asse austritt. |
Blogbeitrag der WAAG dazu Meldung von t-online Zeitungsartikel vom 19.12.2011 |
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10.7.2011 Der Asse II-Koordinationskreis fordert für den Standort eines Zwischenlagers für aus der Asse rückgeholten Atommüll ein zügiges, kriterienbasiertes und ergebnisoffenes Auswahlverfahren. |
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5.7.2011 Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) stellt in der Sitzung des Asse 2-Begleitgremiums (A2B) die Pläne zur Abteufung eines neuen Schachts Asse V vor. Damit soll die Rückholung des Atommülls beschleunigt werden. Damit verbunden ist die angezielte Einrichtung eines Zwischenlagers in Schachtnähe. |
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11.12.2010 Auskünfte der Bundesregierung über das Jahr 2008 lassen vermuten, dass die radioaktive Belastung für Personen um die Asse ca. 10 mal so hoch ist wie für Personen um Atomkraftwerke. |
Zusammenstellung „Radioaktive Belastung durch die Asse” Parlamentsbericht „Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung im Jahr 2008”, S. 16 Gesamtbericht „Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung im Jahr 2008”, S. 132 |
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7.12.2010 Die Öffentlichkeit wird darauf aufmerksam gemacht, dass in Remlingen, nahe der Asse, von 1971-2008 ein erheblicher Überschuss an Geburten von Jungen (401) gegenüber den Geburten von Mädchen (315) besteht. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieses auf Zufall zurückzuführen ist, beträgt 1,2 %. Am extremsten war die Ungleichverteilung im Zeitraum 1987-1994 (104J:65M), die Wahrscheinlichkeit, dass dies auf Zufall zurückzuführen ist, beträgt nur 0,8%. Ein etwaiger Zusammenhang mit der Einlagerung von Atommüll oder auch mit der Abluft des Atommüll-Lagers ist nicht geklärt. |
Erster Zeitungsbericht vom 8.12.2010 Aufstellung der Geburten im Landkreis Wolfenbüttel 1971-1978 / 1979-1986 / 1987-2002 / 2003-2008 |
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27.11. - 9.12.2010 Verschiedene Ministerien und Ärzte (v.a. Radiologen) versuchen darzulegen, dass die Häufungen nichts mit dem Atommüll in der Asse zu tun haben und die Belastung durch die Asse unerheblich sei. |
Bericht „"Kein Hinweis auf eine radiologische Belastung durch die Asse"” in der Braunschweiger Zeitung vom 10.12.2010, S. 3 "Neue Diagnostik erklärt Krebs-Rate" Braunschweiger Zeitung vom 8.12.2010 „Wolfenbüttel: "Kein Zusammenhang zwischen Asse und Krebs"”, Braunschweiger Zeitung vom 27.11.2010 |
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28./30.11.2010 Das BfS behauptet zeigen zu können, dass von der Asse gegenwärtig keine Gefahren ausgehen. Aus dem A2K kommen Nachfragen bezüglich der Messung von Tritium und bezüglich dessen radiologischen Potentials. |
„Asse-Kritiker zweifeln Strahlungsmessungen am Atommülllager an”, Wolfenbütteler Zeitung vom 30.11.2010 |
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25.11.2010 Es wird bekannt, dass in der Samtgemeinde Asse eine auffällig erhöhte Anzahl von Männern an Leukämie erkrankt ist und eine auffällig erhöhte Anzahl von Frauen an Schilddrüsenkrebs |
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27.10.2010 Der A2K bekräftigt die Forderung nach einer detaillierten Planung der komplexen Aufgabe: Rückholung des Atommülls aus der Asse, anlässlich einer SPD-Veranstaltung zur Asse in Schöppenstedt. |
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10.9.2010 Der A2K veröffentlicht einen Offenen Brief an Bundeskanzlerin Merkel. Darin werden ihre frühe Mitwisserschaft bezüglich der Sicherheitsprobleme in der Asse und ihr Eintreten für eine Laufzeitverlängerung der atommüllproduzierenden AKW in Verbindung gebracht. |
Offener Brief an BK Dr. Merkel vom 6.9.2010 Presseerklärung zum Offenen Brief |
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10.9.2010 Der „Inventarbericht” zur Asse wird mit zwei Monaten Verzögerung veröffentlicht und enthüllt, dass 14.779 Fässer mit Betonabschirmung bei der Einlagerung mittelradioaktiven Müll enthielten. |
Inventarbericht Artikel in der Wolfenbüttler Zeitung vom 10.9.2010 |
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9.9.2010 Das BfS lädt die Presse zur Berichterstattung über die sog. „Kalterprobung” des Anbohrens von Atommüllkammern ein. |
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6.9.2010, früher Morgen Die Bundesregierung schließt mit vier Konzernen der Atomwirtschaft einen zunächst geheimgehaltenen Vertrag über die weitere Produktion von Atommüll. |
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September 2010 Die erste Ausgabe der „Asse-Durchblicke” als Informationsblatt des A2K erscheint. |
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3.6.10, abends Das BfS informiert in Remlingen über seismische Messungen, die für den Winter 2011/2012 geplant sind. |
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3.6.10, morgens Auf einer Pressekonferenz des A2K in Hannover stellt Dr. Ralf Krupp sein hydrogeologisches Strömungs- und Transportmodell dar, das zeigt: innerhalb weniger Monate bis Jahre nach einer Vollverfüllung der Asse werden durch Gas- und Gebirgsdruck unweigerlich radioaktive Teilchen an die Oberfläche kommen. Dr. Frank Hoffmann (A2K) fordert vom BfS die Vorlage einer differenzierten Planung für die Rückholung und geeignete Maßnahmen, um die Bergung des Atommülls als ingenieurtechnische Aufgabe anzugehen. |
Quellen: 1. Presseerklärung des Asse II-Koordinationskreises 2. Pressemappe mit Hintergrund-Informationen zu den Vorträgen Berichte: Braunschweiger Zeitung: „Für Extremfall in der Asse von vornherein planen“ NDR: Bürgerinitiativen erheben Vorwürfe gegen Bundesamt |
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6.5.2010 Michael Sailer (Öko-Institut, Vorsitzender der ESK/SSK Ad-hoc-AG Asse) propagiert weiterhin die Verfüllung der Asse, zuletzt vor dem Deutschen Atomforum. Die Asse II-Begleitgruppe hat freundlich und entschieden gekontert. |
Braunschweiger Zeitung: 1. „Massive Zweifel an Asse-Räumung“ 2. „Die Zeitpläne für die Asse sind total überoptimistisch“ Stellungnahme der ESK zur Rückholung Offener Brief der Asse II-Begleitgruppe dazu |
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27.4.2010 Das BfS informiert in Remlingen über die Notfallplanung, die eine Flutung des Bergwerkes vorsieht. Dabei wird vernachlässigt, dass die Asse mehrere Zutrittsstellen habe könnte und somit in geflutetem Zustand ein „Fließgewässer“ darstellen würde. Außerdem wurde erst auf Nachfrage bestätigt, dass die Betriebsplanungen vorsehen, Zutritte bis 500 m³/Tag beherrschen zu können. |
Berichte der Braunschweiger Zeitung: 1. „Ab 500 Kubikmeter Lauge wird es ernst“ 2. „Wenn zu viel Wasser in das Atommüll-Lager läuft“ |
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28.3.2010 Prof. Rolf Bertram beschreibt die chemischen Folgen einer Flutung der Asse |
„Sicherheitsgefährdende chemische Prozesse“ - Artikel in der Zeitschrift „anti-atom-aktuell“ |
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9.2.2010 Rückblick auf die Ereignisse im Januar 2010 |
Asse II – nach dem Optionenvergleich – Artikel für die Zeitschrift „anti-atom-aktuell“ |
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8.2.2010 Dr. Ralf Krupp (Arbeitsgruppe Optionenvergleich) macht seine Berechnungen über den Austritt von Radionnukliden im Fall der Flutung („Verfüllung“) der Asse zugänglich. Sein Fazit: bei dieser Option müsste „bereits nach wenigen Jahrzehnten mit Kontaminationen im Bereich der Biosphäre gerechnet werden. Sobald infolge Gasbildung und Konvergenz radioaktive Lösungen ins Nebengebirge ausgepresst würden, würden diese innerhalb eines oder weniger Jahre auch in hoher Konzentration die Oberfläche erreichen. – Von einer Vollverfüllung der Schachtanlage Asse II muss daher dringend abgeraten werden.“ |
Dr. habil. Ralf Krupp: „Strömungs- und Transportmodell, Langzeitsicherheit Asse II“ |
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15.-21.1.2010 In etlichen Mediendarstellungen werden zwar die Probleme der Rückholung thematisiert, aber es wird nicht dargestellt, dass die Alternative „Verfüllung“ eine Flutung des Atommülls mit Magnesiumchlorid-Lauge bedeutet. |
Bericht in der „ZEIT“ BfS-Animation des Ergebnisses des Optionenvergleiches NDR-Bericht vom 20.1.2010 Kölner Stadtanzeiger vom 19.1.2010 |
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18.1.2010 – abends In Wolfenbüttel wird das Ergebnis des Optionenvergleiches vor 500 Zuschauern vorgestellt und findet breiteste Zustimmung |
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18.1.2010 - morgens Der Asse II-Koordinationskreis fordert die unverzügliche Umsetzung der Rückholung des Atommülls aus der Asse |
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15.1.2010 Das Bundesamt für Strahlenschutz stellt sein Ergebnis des Optionenvergleiches vor und setzt aus Gründen der Langzeitsicherheit die Rückholung an oberste Stelle. |
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4.1.2010 Der A2K macht öffentlich klar, dass das vom BfS als „Vollverfüllung“ titulierte Konzept nur eine Variante des alten verworfenen Flutungskonzeptes darstellt. |
Presseerklärung „'Vollverfüllung' ist Flutung“ mit Hintergrundinformationen "Ohne Langzeitsicherheit keine Genehmigung", BZ 5.1.2010 "Atommüll in Magnesiumchlorid", FR 5.1.2010 Fernsehbericht auf NDR (ab Zeitmarke 15:09 min) |
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29.11.2009 Rückblick auf die Entwicklung im Herbst 2009 |
Asse II – der Druck wächst: Artikel für die Zeitschrift „anti-atom-aktuell“ |
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27.11.2009 Die Arbeitsgruppe Optionenvergleich (AGO) veröffentlicht ihre Stellungnahmen zu den Machbarkeitsstudien. |
AGO-Stellungnahme zu den Machbarkeitsstudien, mit interessanten Sondervoten von Dr. Ralf Krupp und Prof. Rolf Bertram |
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5.11.2009, 19 Uhr: BfS-Veranstaltung: „Grundlagen der Bewertung der Stilllegungsoptionen für das Endlager Asse II“ Lindenhalle Wolfenbüttel |
Hier der Link zur Veranstaltungsseite der neuen BfS-Internetpräsenz zur Asse, „Endlager-Asse.de“. |
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2.10.2009: Die Machbarkeitsstudien zu den drei Optionen werden in Schöppenstedt veröffentlicht. |
Studie zur Rückholung (Kurzfassung, Videoclip) Studie zur Umlagerung (Kurzfassung, Videoclip) Studie zur Verfüllung (Kurzfassung, Videoclip) Veranstaltungsbericht der Braunschweiger Zeitung |
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21.9.2009: Reaktionen aus dem Asse-II-Koordinationskreis auf den Kriterienbericht – Pressekonferenz in Hannover |
Presseerklärung „Revidierbarkeit und Überwachbarkeit zentral!“ Presseerklärung „Langzeitsicherheit zentral!“ |
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3.9.2009: Der Kriterien-Bericht des BfS zur Prüfung der Optionen erscheint. |
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28.8.2009: Reaktion aus dem Asse-II-Koordinationskreis auf die Leistungsbeschreibungen – Pressekonferenz einzelner Gruppen in Wolfenbüttel |
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16.7.2009: Das BfS gibt bekannt, dass die Sprengstoffe aus der Asse geborgen wurden |
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9.7.2009 abends: Das BfS veröffentlicht die Leistungsbeschreibungen für die Machbarkeitsstudien zu den drei Optionen |
Leistungsbeschreibung „Möglichkeit der Rückholung“ Leistungsbeschreibung „Machbarkeit der Umlagerung“ Leistungsbeschreibung „Strahlenschutz bei Umlagerung“ |
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9.7.2009 nachmittags: Pressekonferenz mit Kritik des Asse-II-Koordinationskreises an mangelnder Transparenz des BfS - MAW-Rückholung nicht Teil der Notfallplanungen - Nichtveröffentlichung der Leistungsbeschreibungen - Belassen der Sprengstoffe unter Tage |
Presseerklärung „Versprechen von Transparenz und Öffentlichkeitsbeteiligung einlösen!“ |
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2.7.2009: Pressekonferenz des BfS mit Bekanntgabe der Notfallplanungen und des Antrags auf Genehmigung des Umgangs mit radioaktiven Stoffen gemäß Strahlenschutzverordnung |
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8.3.2009: Kritik des Asse-II-Koordinationskreises am Vorgehen des BfS:„Betreiber verzweifelt gesucht“ |
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26.2.2009: Mehr als 15.000 Menschen bilden unter dem Motto „Wir bringen Licht ins Dunkel“ die 52 km lange Lichterkette Braunschweig - ASSE II – KONRAD |
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30.1.2009: Der Bundestag verabschiedet die 10. Novelle des Atomgesetzes und definiert damit die Asse als Endlager für atomare Abfälle – ohne dass je ein Planfeststellungsverfahren dafür durchgeführt wurde. |
Hintergrundbericht mit Gesetzesentwürfen und Bundestagsmitschnitten |
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